QUU.FM-Interview: Wir haben eine Zeit lang sehr von der viralen Verbreitung gelebt

Interview

Es gibt Internet-Radiosender, die fallen sofort auf! QUU.FM gehört dazu. Mit einer Mischung aus „IndieTunesBarstard-PopElectroHipHop“ ist er quasi das Gegenstück zu NDR2. medienmilch.de war neugierig, wollte mehr über QUU.FM wissen und interviewte den Geschäftsführer Mail Nöcker.

QUU.FM, für die, die es noch nicht kennen, wie beschreibst du euren Sender? 

Maik Nöcker:
Zunächst erst einmal finde ich, dass es bei uns die schönste musikalische Mischung gibt. Feinster Indie-Pop bei dem ich immer wieder ganz großartige Musik entdecke. Darüber hinaus kümmern wir uns um Inhalte aus dem Netz, binden Blogger ein und versuchen der Kategorie INTERNET Radio alle Ehre zu machen. 

Was ist die Story zu QUU.FM? Wie seid ihr entstanden? 

Maik Nöcker:
QUU.FM ist als Webradio vor fast vier Jahren gestartet. Zu Zeiten, in denen beispielsweise auch byte.fm oder laut.fm starteten. Und auch wir hatten damals einfach das Ziel, eine gute Alternative zum UKW Radio zu werden. Mittlerweile ist aus QUU.FM ein Unternehmen geworden. Wir produzieren Audio-Content und sog. Branded Radio, also Radio für Marken. Unser bekanntestes Produkt ist das einzige 24h Webradio eines Fußballvereins, FC ST. PAULI FM. Dazu kommt noch Warner Music FM und das gerade gestartete Onlineradio auf eventim.de. 

Kannst du etwas zu eurer Hörerreichweite sagen? Kommen viele Zuhörer aus dem Ausland? 

Maik Nöcker: 
Gerade auf FC ST. PAULI FM kommen viele Hörer auch aus dem Ausland. Dort werden wir von Irland über New York bis nach Brasilien gehört. Meistens über Aggregatoren, also radio.de oder iTunes Radio, viele hören uns aber auch über unsere Smartphone Apps. 

Ihr seid ein Team von vier Redakteuren. Wie teilt ihr euch die Arbeit auf? 

Maik Nöcker: 
Hinzu kommen noch zwei freie Mitarbeiter, die sich speziell um FC ST. PAULI FM kümmern. Wir haben eine grobe Aufteilung in Musikredaktion und Wortredaktion. Aber am Ende macht in einem so kleinen Team natürlich jeder irgendwie alles. 

Ihr führt den Untertitel "Social Web Radio". Was macht ihr hier konkret und welche Rolle spielt Social Media für die Reichweite? 

Maik Nöcker: 
Wir haben eine Zeit lang sehr von der viralen Verbreitung gelebt. Ein Blogger, der bei uns im Programm zu hören war, schrieb darüber natürlich auch in seinem Blog, via Twitter, Facebook etc. Jetzt, wo alle vier Sender gut strukturiert sind, wollen wir diesen Bereich auch auf jeden Fall wieder ausbauen. 

Wie refinanziert ihr eure Arbeit? Online-Werbung? Sponsoring? Wovon lebt QUU.FM? 

Maik Nöcker: 

Uns gibt es überhaupt nur noch, weil wir von Anfang an auf Sponsoring und individuelle Markenintegration gesetzt haben und wir hatten das große Glück, dass Philips mit seinen Webradios und Audio Produkten von Anfang an unser Partner gewesen ist. Mittlerweile sind auch Marken wie Sinalco und blau.de dazugekommen. 

Seit kurzem gibt es auch eine kostenlose QUU.FM-iPhone-App. Wie ist die erste Resonanz? 

Maik Nöcker: 
Unser Hauptfokus ist zurzeit leider nicht QUU.FM. Wir haben sehr viel Zeit in das eventim.de Onlineradio und FC ST. PAULI FM investiert. Speziell bei letzterem sind wir mit den Downloadzahlen sehr zufrieden und liegen dort im deutlich fünfstelligen Bereich. 

Was sind eure Ziele für 2012? 

Maik Nöcker: 
Weiter gute Produkte und Inhalte zu produzieren, weiter Spaß bei und mit der Arbeit zu haben und am Ende das Geschäftsjahr mit einem Gewinn abzuschließen. 

Was macht ihr, um QUU.FM bekannter zu machen? Habt ihr ein Marketing-/PR-Budget? 

Maik Nöcker: 
Wenn wir das mit dem Geschäftsjahr erreicht haben, werden wir das sicher in Marketing und PR investieren. Im Moment ist dafür kein Spielraum. Schon deshalb freue ich mich über Euer Interesse an uns, weil das vielleicht auch ein wenig hilft, bekannter zu werden und zu wachsen. 

Was sind die aktuellen Top 5 der QUU.FM-Redaktion? 

Maik Nöcker: 
1. The Roots - Make My (feat. Big K.R.I.T. & Dice Raw)
2. Florence & The Machine - Braking Down 
3. James Vincent McMorrow - Follow You Down to the Red Oak Tree 
4. WhoMadeWho - The Sun 
5. Peasant - The Flask 

Die Fragen an Maik Nöcker stellte Oliver Hein-Behrens.