Die digitale Revolution frisst unsere Kinder (noch nicht in Deutschland)

Kommentar

Wir haben es gehofft. Jetzt ist es "amtlich": Trotz der zahlreichen Online-Angebote und -Verführungen sind Freunde immer noch wichtiger als das Internet für unsere Kinder.

Sich die Knie aufschlagen beim Rollerbladen? Schmutzige Hände und Kleidung vom Zelten im Garten? Ein Tagesausflug mit der ganzen Familie? Für deutsche Kinder ist das deutlich häufiger Alltag und wichtiger, als Online-Games im Internet zu spielen - so zumindest die Ergebnisse der aktuellen Digital-Diaries-Studie von AVG, einem Online Security Anbieter für etwa 187 Millionen Nutzer.

Demnach geben 82 Prozent der in Deutschland befragten Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren an, in ihrer Freizeit immer noch am häufigsten offline unterwegs zu sein. Im weltweiten Durchschnitt sei dies - ein Tusch - der höchste Wert. Im WM-Land Brasilien verbringen dagegen weniger als die Hälfte der befragten Kinder (42 Prozent) ihre Freizeit abseits des Internets.

Gut ein Drittel der deutschen Kinder spielt am häufigsten mit Freunden, auch hier belegt Deutschland die Spitzenposition. 31 Prozent verbringen Zeit mit ihrer Familie und immerhin 14 Prozent treiben am häufigsten Sport, machen Musik oder ähnliches. Für 13 Prozent stellt Fernsehen leider die häufigste Freizeitbeschäftigung dar. Und drei Prozent der Kinder zwischen fünf und zehn Jahren geben an, ihre freie Zeit am liebsten mit Online Games zu verbringen. Damit weist Deutschland mit Abstand auch hier den niedrigsten Wert auf. Gleichaltrige aller anderen teilnehmenden Länder verbringen durchschnittlich stattliche 14 Prozent mit Online-Spielen.

Auch wenn diese Zahlen also im internationalen Vergleich noch einen Spitzenwert darstellen, zeigt sich, wohin die Reise geht. Denn eines steht leider fest: Irgendwann frisst die digitale Revolution auch unsere Kinder bei uns.