4 Online-Plattformen, über die wir mehr hören werden

Kommentar

Neue Plattformen in der Medien- und Digitalbranche versprechen nicht nur neue Ideen, sondern oft auch neue Möglichkeiten der Monetarisierung. nextMedia.Hamburg, die Standortinitiative für die Medien- und Digitalwirtschaft, hat in ihrem aktuellen Trendreport für medienmilch.de vier besonders interessante Plattformen identifiziert:

Video Direct: Amazon erlaubt Filmproduzenten individuelle Lizenzmodelle

Amazon hat den Streamingdienst Amazon Video Direct gestartet, der es Produzenten und Rechteinhabern erlaubt, ihre Videoinhalte direkt an den Endkunden zu vermarkten. Mit der Plattform werden die Kunden des Netflix-Konkurrenten Amazon Prime erreicht. Der Clou: die Inhaber bestimmen selbst über die Lizenz- und Abspielgebühren. Neben Stundenpreisen für Lizenzpakete können auch Leih- und Kaufgebühren festgelegt werden. Denkbar ist der Einsatz für Filmhochschulen. Amazon Video Direct ist seit Mitte Mai in den USA, Großbritannien, Österreich, Japan und auch in Deutschland verfügbar.

Rocket Beans + ARD/ZDF: ÖR-Jugendangebot zum Teil von Hamburger Rocket Beans produziert

Das Jugendangebot von ARD und ZDF veranstaltete Anfang April einen Hackathon um mit Codern Ideen für das im Herbst startende Programm umzusetzen. Inhaltlich wird das reine Onlineprogramm Unterstützung durch YouTuber wie LeFloid erhalten. Ein besonderer Schachzug ist der Produktionsfirma Rocket Beans gelungen, die unter selbigem Namen einen Onlinesender betreibt und bald einige Sendungen für das Jugendangebot produzieren darf. Der auf Twitch ausgestrahlte Sender ist bei der Jugend sehr beliebt und durfte im Mai exklusiv eine Folge Game of Thrones zeigen.


YouTube Gaming in 360°: Der Twitch-Konkurrent möchte stärker VR-Inhalte forcieren

YouTube Gaming tut derzeit einiges, um mit Wettbewerber Twitch mithalten zu können. Derzeit schauen sich Gamer monatlich bereits 144 Milliarden Minuten Gaming-Videos an (live/als Mitschnitt). Sechs der zehn meistgeschauten YouTube-Kanäle haben Gaming als Hauptthema. Mehr als 25.000 Spiele wurden bereits in den Videos der YouTube-Gaming-Creators besprochen. Neben Chats hat YouTube Gaming auch das Streamen per PlayStation ermöglicht. Mit 360 ist es möglich, Rundumblicke aus z. B. Minecraft VR zu veröffentlichen. Videos aus mobilen Games stellen die nächste Herausforderung dar.

Inviita: Sightseeing passt sich der Stimmung des Nutzers an

Oft läuft Sightseeing ähnlich ab: Man sitzt zwei Stunden in einem roten Doppelstockbus und bekommt per Kopfhörer in der Wunschsprache allgemeine Informationen über die Stadt. Die Plattform Inviita möchte dem Stadterkunden eine individuelle Note hinzufügen. Unter dem Motto „Experiences that match your mood“ kann der Nutzer ganz passgenau die Stadt entdecken und eigene Touren anlegen. Beispiele für beliebte Touren sind „Kunst in Los Angeles“, „Einkaufen mit Kindern in Lissabon“ und eine Liebestour durch Amsterdam. Die Touren können dann zu Fuß oder per Rad absolviert werden.

Über den Trendreport von nextMedia.Hamburg:
In Kooperation mit dem InnoLab der Hamburg Media School – und dieses Mal zudem mit Unterstützung der Innovationsberater von Future Candy – identifiziert nextMedia.Hamburg jeden Monat Cases, die im Trendreport veröffentlicht werden. Den gesamten Trendreport gibt es auch per E-Mail, wenn Sie den Newsletter von nextMedia.Hamburg abonnieren.