VOX-Dokumentation "Broiler oder Burger – Deutscher Alltag vor der Wende"

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Die 1961 errichtete Berliner Mauer hat Deutschland in DDR und BRD geteilt. Die Auswirkungen von 28 Jahren räumlicher Trennung hätten auf den einzelnen Menschen in Ost- und West-Deutschland nicht unterschiedlicher sein können.

Trotzdem hieß es zur Zeit der politischen Wende 1989 auf beiden Seiten "Wir sind ein Volk!". Wie realistisch aber war dieser Anspruch und wie echt dieses Gefühl? Anhand von Archivmaterial, privaten Fotos und exklusiven Schmalfilmen porträtiert VOX in der großen Samstags-Dokumentation "Broiler oder Burger - Deutscher Alltag vor der Wende" die gesellschaftlichen Unterschiede, aber vor allem auch die Gemeinsamkeiten von DDR und BRD vor dem Mauerfall, und lässt dazu Zeitzeugen und Prominente aus Ost und West mit ihrer einzigartigen Geschichte zu Wort kommen.

Broiler vs. Burger, Platte vs. Reihenhaus und Nietenhose vs. Jeans: Ob Promi oder normaler Bürger - VOX blickt zusammen mit zahlreichen Zeitzeugen zurück auf die Zeit vor der Wende und gibt einen Einblick in den Alltag verschiedenster Gesellschaftsschichten. Wie war das damals in der Schulzeit, welche Berufe waren gefragt, welche Hobbys total angesagt, wer machte wo Urlaub und fuhr welches Auto? Spielt es eine Rolle, ob wir in der Jugend Pfadfinder oder Pionier waren, Cognac oder Korn tranken oder in Rimini oder auf Rügen Urlaub machten? Und schließlich: Wie hat uns diese Zeit bis heute geprägt? In Ost-Deutschland rollen bis 1991 mehr als drei Millionen Autos der Marke Trabant vom Band. Peter-Michael Diestel, der letzte Innenminister der DDR, ist noch nie ein Fan des Fahrzeugs gewesen: "Ich war immer ein eitler Fatzke und wollte nie in so eine kleine Kiste steigen. Ich hatte einen Moskwitsch." Ist man keine Person des öffentlichen Lebens, muss man in der DDR oft jahrelang auf einen eigenen Trabi warten. Wegen seines Erfolges bekommt Skispringer Jens Weißflog ohne Umschweife ein Modell gestellt. Mitspracherecht hat er nicht: "Mein erstes Auto war ein Trabi. Mein Wunsch war ein anderes Fahrzeug, aber auch da hat man versucht, auf die Sportler Einfluss zu nehmen - ein Wartburg wäre als Fahranfänger zu schnell gewesen, erklärte man mir."

Im Westen ist er der ganz große Verkaufsschlager: der VW Käfer. Auch die ehemalige Leiterin des "Dr. Sommer"-Teams, Margit Tetz, darf als Fahrzeug einen Käfer ihr Eigen nennen. "Es gibt noch ein Foto, da lehne ich mich ganz verliebt an meinen weißen VW Käfer. Hinten klebte ein rotes Herz daran. Das fanden alle peinlich - nur ich nicht!"

Sowohl im Westen als auch im Osten schaut man in der Freizeit liebend gern Fernsehen. Ein Format, das Kinder in beiden Republiken begeistert, ist das Sandmännchen - doch ansonsten sind die Senderinhalte grundverschieden. Lothar de Maizière, der erste demokratisch gewählte Ministerpräsident der DDR, fasst die Jahre zwischen 1961 und 1989 unter TV-Aspekten salopp so zusammen: "Jeder DDR-Bürger beging abends Republikflucht vor dem Fernseher. Es gab einen schönen Witz: 'Ostbild kommt mir nicht ins Haus, außer montags, da gibt's einen alten Westfilm'." Und was lief bei den "Wessis" im Flimmerkasten? Bei Moderatorin Birgit Schrowange unter anderem "die Hitparade, jeden Samstagabend, mit dem Dieter Thomas Heck".

Mehr Gemeinsamkeiten und Unterschiede aus dem west- und ostdeutschen Alltag zeigt VOX am 4.10. um 20:15 Uhr in der großen Samstags-Dokumentation "Broiler oder Burger - Deutscher Alltag vor der Wende".