Frauenquote für Spielfilme, Serien und Dokumentationen?

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Über 200 Film- und Fernsehregisseurinnen fordern von der Politik, den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sowie den Filmförderungen des Bundes und der Länder die Einführung verbindlicher Frauenquoten.

Ihre Ziele hat die neugegründete Initiative PRO QUOTE REGIE e.V. formuliert:

- 30 Prozent Anteil von Regisseurinnen bis zum Jahr 2017
- 42 Prozent bis 2019 (entspricht dem aktuellen Anteil von Frauen mit Regie-Diplom)
- 50 Prozent bis zum Jahr 2024

Die Quote soll sich auf alle Institutionen beziehen, in denen öffentliche Mittel für Produktions- und Regieaufträge vergeben werden. Aktuell würden über 85 Prozent aller Regieaufträge in Deutschland an Männer vergeben, obwohl fast genauso viele Frauen die Filmhochschulen mit einem Regie-Diplom verlassen. PRO QUOTE REGIE will diese gesellschaftliche Schieflage verändern und damit zu der im Grundgesetz verankerten Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern und der Beseitigung bestehender Nachteile beitragen.

Mitinitiatorin und Vorstandsmitglied Tatjana Turanskyj: "Für das Filmemachen benötigt man viel Geld. Ein Regieauftrag entspricht einem Arbeitsverhältnis. Die von PRO QUOTE REGIE e.V. ermittelten Zahlen sind mehr als eine rechnerische Ungleichheit - in der Realität unterliegen Regisseurinnen einer stillschweigenden Diskriminierung. Daher ist unsere Initiative auch ein Arbeitskampf."