Trend zur Entflechtung von Print und Online

News

Strukturelle Unterschiede zwischen Print- und Onlinejournalismus sowie die Suche nach wirtschaftlichen Erfolgsmodellen für den Onlinejournalismus bildeten die inhaltlichen Eckpunkte der DJV-Tagung Besser Online in Berlin.

Rund 300 Journalistinnen und Journalisten aus ganz Deutschland waren der Einladung des DJV nach Berlin gefolgt, um aktuelle Trends und Themen zudiskutieren. Wolfgang Blau vom britischen Guardian machte in seinem Eingangsstatement deutlich, dass in der aktuellen Umbruchsituation der Medien deutsche Verlage nur eine Chance hätten, wenn sie nach europäischen Lösungen suchten. Kritisch merkte er an, dass deutsche Verlage glaubten, Print habe eine Zukunft, ohne die Frage der Onlinefinanzierung zu beantworten. Junge Journalisten ermunterte Blau, Auslandserfahrungen zu sammeln.

Strukturell gehe in führenden internationalen Medienhäusern der Trend zur Entflechtung von Print und Online. Das unterstützte Stefan Plöchinger aus der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung: „Print und Online passen strukturell nicht zusammen.“ Die Redaktionen müssten Methoden finden, um mit dem permanenten Wandel umzugehen. Fast 20 Themenforen behandelten Social Media Management, Datenjournalismus, politische Foren und Lokalblogs, Bezahlsysteme im Netz oder Google-Recherchetipps.

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum Recht auf Vergessen war das Thema der Abschlussdiskussion. Auf dem Podium waren sich Ex-JustizministerinSabine Leutheusser-Schnarrenberger, Google-Sprecher Ralf Bremer, der schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert und die Münchner Soziologin Lorena Jaume-Palasi darin einig, dass das EuGH-Urteil die Recherchefreiheit der Journalistinnen und Journalisten nichtbeeinträchtigen dürfe.

Informationen und Eindrücke finden sich auch unter www.besser-online.info und unter dem Hashtag #djvbo in den sozialen Medien.