Handelsblatt: Zwischenbilanz zur multimedialen Reporterzeitung

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Die Anwesenheitspflicht in der Redaktion gibt es nicht mehr. Die Redakteure entscheiden selbst, wo sie ihre Arbeitszeit verbringen. Es klingt wie ein spannendes Experiment eines kleinen Medienhauses, geboren aus der Not.

Tatsächlich arbeitet so seit kurzem Deutschlands größte Wirtschaftszeitung, das "Handelsblatt". Es steckt die Überlegung dahinter auf diese Weise noch besser an exklusive Geschichten zu kommen. Doch die Veränderungen in der Redaktion sind noch viel tiefgreifender: Die Digitalredaktion und die Printredaktion werden endgültig verschmolzen. Die knapp 200 Redakteure arbeiten in Teams zusammen und entscheiden eigenverantwortlich, welchen Text sie für die verschiedenen medialen Plattformen anbieten - die kurze Nachricht für den Online-Kanal oder die tiefe Analyse für die gedruckte Zeitung.

"Ziel der neuen Struktur ist, Arbeitsabläufe so weit wie möglich zu vereinfachen, unnötige Barrieren zu beseitigen und den Qualitätsjournalismus weiter voranzutreiben", so "Handelsblatt"-Herausgeber Gabor Steingart, der beim European Newspaper Congress erstmals eine Zwischenbilanz der neuen multimedialen Reporterzeitung geben will.

Beim 16. European Newspaper Congress vom 3. bis 5. Mai in Wien diskutieren rund 500 Chefredakteure und Medienmanager über die Zukunft ihrer Branche. Neben Medien-Startups und Medien ist der Innovationsreport der "New York Times" ein weiteres großes Themen des diesjährigen Medienkongresses. Darüber hinaus werden in Wien zahlreiche außergewöhnliche Case Studies präsentiert, die deutlich machen, wie Europas Medienhäuser innovativ ihre Zukunft gestalten.

Der European Newspaper Congress wird vom Medienfachverlag Johann Oberauer und von Norbert Küpper, Zeitungsdesigner in Deutschland, veranstaltet.