ROG-Nothilfe-Bericht zum Weltflüchtlingstag

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Anlässlich des Weltflüchtlingstags am heutigen Montag, 20. Juni, macht Reporter ohne Grenzen (ROG) in einem Bericht auf die Lage der mehr als 300 syrischen Journalisten aufmerksam, die vor dem seit fünf Jahren tobenden Krieg geflohen sind.

Überall im Land sind die Berichterstatter von Gewalt und Repression bedroht. Betroffen sind gleichermaßen professionelle und Bürgerjournalisten sowie Syrer und Ausländer. Seit Beginn der Kämpfe 2011 wurden mindestens 48 hauptberuflich tätige Journalisten und 136 Bürgerjournalisten getötet. 50 Journalisten gelten derzeit als vermisst, oder sie werden von der Regierung beziehungsweise ihren Gegnern willkürlich festgehalten.

Über 300 Journalisten sind vor Verfolgung und extremer Gewalt ins Ausland geflüchtet, die meisten in Nachbarländer. Doch in Sicherheit sind sie damit nicht. Schließlich können nicht nur Zivilisten, sondern auch ihre Verfolger die syrischen Grenzen mit Leichtigkeit überwinden. Die Gewalt geht von allen Kriegsparteien aus: den Regierungstruppen, bewaffneten Gruppen der "Opposition" oder radikal-islamischen Milizen wie der Al-Nusra-Front oder dem so genannten Islamischen Staat (IS).

Zusätzlich erschweren problematische Behördenentscheidungen und die Gesetze in den Gast gebenden Nachbarländern den Journalisten das Leben im Exil. Die Arbeitsmöglichkeiten der Reporter sind dort durch zahlreiche Restriktionen massiv eingeschränkt. So werden ihnen Wohnorte zugewiesen, die sie nicht verlassen dürfen. Das behindere ihre Arbeit im Exil ebenso wie die Sorge um ihre Sicherheit. Hinzu komme die schwierige materielle Situation der Flüchtlinge aus der Medienbranche.

Der ROG-Bericht beruht zu großen Teilen auf den Aussagen der geflüchteten Journalisten und analysiert die Probleme, die sie in den Aufnahmeländern Türkei, Jordanien und dem Libanon haben.