DJV begrüßt klare Absage des WDR an Scheckbuchjournalismus

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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) begrüßt die klare Haltung des Westdeutschen Rundfunks im Zusammenhang mit der möglichen Zahlung eines Interviewhonorars.

Der WDR hatte auf Nachfrage mitgeteilt, ein Interview mit dem Serienmörder Niels H. nicht mehr auszustrahlen. Grund dafür sind Informationen, nach denen für das Interview in der Reihe „Die Story“ 5.000 Euro gezahlt worden sein sollen.

Das Geld soll von der Produktionsfirma an die Anwältin von Niels H. geflossen sein. Der ehemalige Krankenpfleger wurde für den Mord an zwei Menschen verurteilt. Nach Einschätzung der Ermittler soll er für den Tod von 39 Menschen verantwortlich sein.

„Scheckbuchjournalismus ist Gift für die Glaubwürdigkeit und die Seriosität des Journalismus“, so DJV-Bundesvorsitzender FrankÜberall. „Es ist nur konsequent, dass der WDR nach Bekanntwerden der Vorwürfe die Sendung gesperrt hat.“ Es sei jedoch für die Zukunft wünschenswert, dass die Rundfunksender vor der Erstausstrahlung genauer darauf achten, ob alle journalistischen Grundsätze beachtet wurden.