Türkei: DJV fordert Freilassung von vier Journalisten

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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die türkischen Sicherheitsbehörden aufgefordert, die vier Journalisten sofort freizulassen, die am gestrigen Mittwoch in Diyarbakir festgenommen wurden.

Drei Reporter der linken Tageszeitung Evrensel und ein freier Journalist berichteten über eine Explosion in der osttürkischen Stadt, bei der fünf Menschen ums Leben kamen, als sie von der Polizei verhaftet wurden. Gründe für ihre Festnahmen sind nicht bekannt.

„Das ist der offensichtliche Versuch, kritische Berichterstattung zu verhindern“, kommentiert DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Es gibt nicht den geringsten Grund für die Festnahmen der vier Kollegen. Sie müssen sofort freigelassen werden.“

Das Verhalten der türkischen Behörden sei nicht nur pressefeindlich, sondern auch schizophren. Denn Berichterstattung über die Explosion sei keineswegs verhindert worden, wie ein Blick in die deutschen Tageszeitungen beweise. „Also ist es ein erneuter Willkürakt gegen Erdogan-kritische Journalisten mit dem Ziel der Einschüchterung.“

Die Informationen über die Festnahmen erhielt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall aus der Redaktion von Evrensel, die er bei seiner Solidaritätsreise nach Istanbul Mitte Juli besucht hatte.