DJV verurteilt Drohungen gegen Fotografen bei Gaza-Demos

Aufreger des Tages

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die wiederholt aufgetretenen Drohungen und Beschimpfungen von Bildjournalisten bei Demonstrationen gegen den Nahost-Krieg verurteilt.

Pro-palästinensische Aktivisten beschimpfen Journalisten und Pressefotografen in Facebook als "Aasfresser" und werfen ihnen vor, die Bilder "für Pro zionistische Zwecke zu nutzen". Demonstranten werden dazu aufgerufen, keine Bildjournalisten mehr zu akzeptieren. Darüberhinaus sind dem DJV Fälle bekannt, in denen Porträts und Namen einzelner Bildjournalisten als Steckbriefe veröffentlicht wurden.

DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken verurteilte die zunehmend medienfeindliche Haltung auf den Demonstrationen gegen den Nahost-Krieg: "Bildjournalisten sind keine Kriegspartei, sondern unabhängige und unparteiische Berichterstatter. Die Wut von Demonstranten über das Blutbad in Gaza darf sich nicht gegen die Medien und ihre Mitarbeiterrichten."

Wer Parteinahme der Journalisten für eine der Konfliktparteien erwarte, habe die Aufgabe der Presse nicht verstanden. Konken forderte die Sicherheitskräfte auf, bei Demonstrationenverstärkt darauf zu achten, dass es keine Übergriffe auf Journalistinnen und Journalisten gebe.