Türkei: DJV sieht Verstoß gegen Pressefreiheit bei Festnahme

Nicht schön

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Festnahme von drei deutschen Fotojournalisten am Samstag in der Türkei als Angriff auf die Pressefreiheit verurteilt.

Die Berufsausübung der drei, die sich eindeutig als Journalisten zu erkennen gaben, sollte angeblich verhindert werden. Die drei waren in der südostanatolischen Stadt Diyarbakir, dem Zentrum der Kurdenproteste, verhaftet worden.

Den Verhaftungen vorausgegangen war, dass der türkische Staatspräsident Erdogan „einige internationale Mediengruppen“ bezichtigt hatte, hinter den jüngsten Unruhen in seinem Land zu stecken, ein durchsichtiger Versuch, kritische Berichterstattung zu verhindern. Dies sei zudem nicht der erste Versuch dieser Art. Auch die drei am Samstag festgenommenen deutschen Journalisten werden offenbar beschuldigt, Passanten zum Protest angestachelt zu haben.

DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken sagte, dieser neue Versuch Erdogans, Journalisten als Drahtzieher der Unruhen an den Pranger zustellen, zeige dessen gestörtes Verhältnis zur Pressefreiheit. „Dies ist unwürdig für ein Land, das die Aufnahme in den Kreis der europäischen Demokratien sucht. Von einem solchen Staat muss man die Einhaltung demokratischer Grundrechte erwarten können.“

Konken rief die drei betroffenen deutschen Journalisten zu äußerster Vorsicht auf. Er appellierte an die türkischen Behörden, das beschlagnahmte Material unverzüglich zurückzugeben und die drei ihre Arbeit machen zu lassen. Über Twitter ließen die drei deutschen Journalisten am 13.10. wissen, dass sie nach über 30 Stunden die Polizeiwache verlassen konnten und eine Vernehmung beim Staatsanwalt bevorstehe.