Kahlschlag bei der DW droht: DJV fordert höheres Budget

Nicht schön

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Abbauszenarien bei der Deutschen Welle in Berlin und Bonn in einer Pressemeldung auf das Schärfste verurteilt.

Intendant Peter Limbourg drohe demnach derzeit mit einem "Kahlschlag". Er informiere die Mitarbeiter in Bonn über einschneidende Maßnahmen. Sollten die Finanzzusagen für den Sender imnächsten Jahr nicht deutlich steigen, würden die Fernsehprogramme in Deutsch, Spanisch und Arabisch in Berlin eingestellt. Es bliebe dann nur noch das Englische Programm übrig.

Am Standort Bonn sollen journalistische Angebote in 10 Sprachen aufgegeben werden. „Die vorgelegten Maßnahmen zerstören das Herz des Senders und sind nicht hinnehmbar“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken. „Sollten die Pläne Wirklichkeit werden, wäre dies das Ende des deutschen Auslandrundfunks auf Kosten hunderter hochqualifizierter Mitarbeiter.“

Hintergrund des angedrohten Kahlschlags ist die strukturelle Unterfinanzierung des Senders. Die Deutsche Welle wird ausschließlich vom Bund finanziert. Seit 1998 wurde das Budget des Senders nicht angehoben, Preissteigerungen nicht ausgeglichen. Real stehen der Deutschen Welle gegenüber 1998 rund ein Drittel weniger Mittel zur Verfügung.

Der DJV- Bundesvorsitzende forderte deshalb eine deutliche Anhebung des Budgets für die Deutsche Welle. „Die Außendarstellung fürDeutschland ist heute wichtiger denn je. Deutschland kann es sich nicht leisten, die Meinungshoheit auf den Medienmärkten der Welt anderen zu überlassen.“