DJV verteidigt Hürriyet

Nicht schön

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat sich entsetzt über die erneuten Attacken gegen die regierungskritische Zeitung Hürriyet in Istanbul gezeigt.

In der Nacht zum 9.9.2015 war das Redaktionsgebäude laut DJV "wieder von einem nationalistischen Mob angegriffen worden". Einen Ansturm auf das Gebäude hätte  es bereits zuvor  gegeben. Die Attacken stünden  in Zusammenhang mit den Übergriffen auf prokurdische Parteien und Organisationen.

„Die Hürriyetist keine Kurden-Zeitung, sondern in der türkischen Zeitungslandschaft die letzte kritische und unabhängige Stimme gegen die Erdogan-Regierung“, so DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. „Sie gilt es zu schützen, statt anzugreifen.“ Er glaube nicht an zufällige Gewaltausbrüche gegen die Zeitung ,bekräftigte er. Von führenden Politikern der Türkei seien die Übergriffe mindestens stillschweigend geduldet. Erst in den letztenTagen hatten türkische Politiker Journalisten als Terroristen diffamiert.  „Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie die letzten Reste einer freien Presse in der Türkei zu Grabe getragenwerden“, so Konken weiter.