ARD-Reporter Schwenk wirft Türkei "Einreisesperre qua Beruf" vor

Nicht schön

Erstmals nach seiner Abschiebung äußert sich ARD-Reporter Volker Schwenck ausführlich zu den Vorkommnissen auf dem Flughafen in Istanbul. Schwenck glaubt nicht, dass er wegen einer fehlenden Akkreditierung nicht in die Türkei einreisen durfte.

Das sagte er im Exklusiv-Interview mit dem Medienmagazin journalist. "Seit 2013 habe ich mindestens ein halbes Dutzend Mal aus der Türkei über Syrien berichtet. Und dann heißt es plötzlich: Ohne Akkreditierung dürfen Sie nicht einreisen."

Jahrelang habe er offen aus der Türkei arbeiten können. "Es gab Behördenkontakte zuhauf und niemand wollte je eine Akkreditierung sehen." Auch habe am Flughafen niemand von einer fehlenden Akkreditierung gesprochen. "Ich war ja auch gar nicht als Journalist zu erkennen, als ich an der Passkontrolle ankam."

Schwenck war alleine, wollte das Team des ARD-Studios Istanbul in Gaziantep treffen. "Die Polizisten haben mir nicht eine einzige Frage gestellt - es war offenbar schon alles klar, lange bevor ich überhaupt frühmorgens an der Passkontrolle aufschlug."

Nachdem Schwenck zwölf Stunden am Flughafen festgesetzt worden war, musste er das Land wieder verlassen. Was ihm und anderen Journalisten in diesen Tagen in der Türkei passiert ist, bezeichnet Volker Schwenck als "Einreisesperre qua Beruf".