Fußball-Weltmeisterschaft der Roboter

Meldung des Tages

Nein, nicht nur die deutschen Fußballfrauen wollen ihren Weltmeistertitel verteidigen, auch deutsche Fußballroboter-Teams streben nach dem Pokal:

Bei der in Istanbul eröffneten RoboCup-WM messen sich Teams autonomer mobiler Roboter im Fußball und in den Anwendungsbereichen Rettungs- und Servicerobotik miteinander.

Insgesamt nehmen mehr als 400 Teams mit über 2600 Teilnehmern aus aller Welt in unterschiedlichen Ligen teil. Im forschungsorientierten Major-Bereich wetteifern auch 21 Teams von deutschen Universitäten und Forschungsinstituten um die begehrten Trophäen, und auch bei den RoboCup-Junioren konnten sich 26 deutsche Schüler-Teams qualifizieren.

Die von der RoboCup Federation veranstalteten Roboter-Meisterschaften werden - im Gegensatz zur alle vier Jahre stattfindenden FIFA-WM - jährlich durchgeführt. Das übergeordnete, langfristige Ziel dieser Wettbewerbe ist die Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz und Robotik.

Beim Vorjahreswettbewerb konnten mehrere deutsche Major-Teams Weltmeistertitel erringen. Das Team B-Human vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) aus Bremen gewann in der Standard-Plattform-Liga, in der alle Mannschaften die gleichen zweibeinigen Roboter benutzen. Auch in der Humanoid-Liga der selbstkonstruierten menschenähnlichen Roboter waren zwei deutsche Teams erfolgreich. Die Darmstadt Dribblers (TU Darmstadt) konnten die KidSize-Klasse für sich entscheiden, und das Team NimbRo der Universität Bonn gewann die TeenSize-Klasse des Wettbewerbs und wurde zum "Best Humanoid" gewählt. Alle drei amtierenden Weltmeister treten auch in Istanbul an, um ihre jeweiligen Titel zu verteidigen.

Prof. Dr. Sven Behnke, Sprecher des Nationalkomitees RoboCup Deutschland, sagt: "Deutschland ist die führende Nation im Roboterfußball. Ich bin zuversichtlich, dass wir schöne Spiele sehen werden und deutsche Teams wieder zu den Gewinnern zählen werden." Die Regeln des RoboCup werden ständig weiter entwickelt, um den immer weiter verbesserten und ausgefeilteren Fähigkeiten der Roboter wirkliche neue Herausforderungen entgegen zu stellen. So wurde beispielsweise in der TeenSize-Klasse das Spielfeld deutlich vergrößert, damit die schnellen Roboter genug Platz zum komplexen Manövrieren haben. In der Standard-Plattform-Liga wurde die Zahl der Spieler pro Mannschaft erhöht, um mehr Teamspiel zu ermöglichen. Auch in der Liga der Haushaltsroboter wurde die Latte höher gelegt. Diese Roboter sollen komplexe Anweisungen verstehen und eine Wohnung aufräumen. Bei den Rettungsrobotern sind erstmals Fluggeräte zugelassen, die autonom eine Karte von einer simulierten Katastrophenumgebung erstellen.

Wer Live-Spiele und Zusammenfassungen von bereits gespielten Matches sehen, will, kann dies auf www.robocup2011.org tun.