ARD eröffnet Hörfunk-Korrespondentenbüro in Teheran

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Die ARD hat zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein Hörfunk-Korrespondentenbüro in Teheran eröffnet. Ab sofort berichtet Reinhard Baumgarten vom Südwestrundfunk (SWR) direkt aus der iranischen Hauptstadt für die Hörfunkwellen der ARD.

Baumgarten ist Islamwissenschaftler und hat bereits in den Jahren 2001 bis 2006 für die ARD von Kairo aus über die arabische Welt berichtet. "Iran ist eine der zentralen Kräfte der Region. Uns ist es wichtig, dass von dort aus erster Hand und nach eigener Anschauung berichtet wird", so Arthur Landwehr, Hörfunk-Chefredakteur des SWR, der die ARD-Federführung für dieses Studio übernommen hat.

"Gerade in Krisenzeiten ist es besonders wichtig, vor Ort zu sein und die Reaktionen im Land unmittelbar zu erleben - und Reinhard Baumgarten ist genau der richtige Journalist für diese Aufgabe."Die Entscheidung für ein eigenes Studio in Teheran fiel im Rahmen einer umfassenden Überarbeitung des Auslandskorrespondentennetzes im Hörfunk der ARD, um die Berichtsgebiete der sich ändernden politischen Situation anzupassen.

Bei der offiziellen Eröffnung des Studios am Samstag, 15. Oktober 2011 in Teheran unterstrich Chefredakteur Landwehr, dass mit diesem Studio die Auslandsberichterstattung der ARD noch einmal verbessert werde. Bisher war über den Iran von Istanbul aus berichtet worden, und nur gelegentlich reisten Korrespondenten für Reportagen ins Land. Um das Land und damit auch seine Politik zu verstehen, sei es aber wichtig, den Alltag der Menschen selbst zu erleben. Gerade weil es immer wieder Konflikte zwischen westlichen Staaten und dem Iran gäbe, wolle man vor Ort sein, um ein noch vollständigeres Bild liefern zu können.

Voraussetzung des SWR für die Eröffnung des Studios war, dass dies ohne Auflagen möglich wurde. Der SWR konnte bereits während der aktuellen Krise nach dem Attentatsversuch in Washington, der dem Iran zugeschrieben wird, von Teheran aus über die iranischen Reaktionen berichten.