DJV fordert Steinmeier zum Einsatz für Journalisten auf

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Wie wird unser zukünftiger Bundespräsident in der Türkei auftreten? Darauf wird nicht nur der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) schauen, der den Noch-Bundesaußenminister auffordert, sich bei seinem Besuch in der Türkei am heutigen Dienstag für verfolgte Journalistinnen und Journalisten einzusetzen.

„Die faktische Aufhebung der Pressefreiheit und die systematische Hetzjagd türkischer Behörden auf kritische Journalisten dürfen nicht ohne Antwort des deutschen Außenministers bleiben“, so DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall.

Steinmeier müsse seinen Gesprächspartnern klar machen, dass die Einhaltung der Menschenrechte zwingende Voraussetzung für den Fortbestand der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sein müsse. Überall: „Das ist der Außenminister den verfolgten Kollegen in der Türkei schuldig.“

Nach Schätzungen sind derzeit mehr als 130 Journalisten in der Türkei in Haft. Die Behörden werfen ihnen Unterstützung des Terrors vor. „Das einzige Delikt, dessen sich die meisten Kollegen schuldig gemacht haben, heißt regierungskritische Berichterstattung“, kritisiert der DJV-Vorsitzende.

Wie die Türkei es mit der Pressefreiheit halte, zeige die Festnahme des Cumhuriyet-Herausgebers bei seiner Rückkehr ausDeutschland am vergangenen Freitag. Überall: „Verfolgung und Einschüchterung von Journalisten müssen sofort beendet werden.“