Buch erzählt Ägyptens Revolution in Tweets

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Bei der ägyptischen Revolution kam der Kurznachrichtenplattform Twitter zweifelsfrei eine bedeutende Rolle zu. Zwar ist umstritten, ob die sozialen Medien tatsächlich die Massen mobilisieren konnten. Zumindest dienten die Online-Portale jedoch als Sprachrohr der Bevölkerung und als wichtige Informationsquelle über den Verlauf der Proteste gegen Ägyptens Herrscher Hosni Mubarak für den Rest der Welt.

Twitter hat dabei geholfen, die Geschichte der Revolution aus der Perspektive des Volkes zu erzählen. Diese 140-Zeichen-Schilderungen hält nun ein Buch in Tweet-Form fest. Im Kurznachrichtenformat schreibt es auf 160 Seiten die Geschichte nieder.

Die "rohe Emotion" lässt sich aus den Twitter-Messages der ägyptischen Aktivisten lesen, beschreibt der Verleger OR Books  den "Tweets from Tahrir" genannten Titel. Ob das Werk auch hierzulande in den Handel kommt, blieb auf Nachfrage von pressetext bis Redaktionsschluss dieser Meldung ungeklärt.

Neben der zwölf Dollar teuren Taschenbuch-Ausgabe wird die Lektüre am 21. April in den USA aber auch im E-Book-Format für zehn Dollar erscheinen. Die Idee zu dem Buch stammt von den beiden Aktivisten Nadia Idle und Alex Nunns.

"Tweets from Tahrir" gibt den Verlauf der Proteste in chronologischer Reihenfolge ausgewählter Twitter-Messages wieder. Darüber hinaus tragen die Herausgeber Fotos zusammen, die Ägyptens User in ihren Microblogs verlinkt haben. Laut OR Books nehmen die Tweets den Leser mit auf eine Achterbahn-Fahrt - von der herrschenden Angespanntheit und Überraschung bei der ersten Demonstration über den Horror der Gewalt bis hin zur Freude über den Sturz des Diktators.

Bis zur Veröffentlichung des Buches muss der Verleger allerdings noch urheberrechtliche Fragen klären, um die Tweets und Fotos von den unterschiedlichen Autoren abdrucken zu können. Derzeit befindet sich OR Books laut New York Times in dem Prozess, eine entsprechende Erlaubnis von den Urhebern einzuholen. Stimmen die Verfasser der Kurznachrichten der weiteren Veröffentlichung zu, verstößt das Buch auch nicht gegen die Nutzungsbedingungen bei Twitter.