Aktion Mensch Aufklärungskampagne will neue Wege gehen

Meldung des Tages

Unter dem Motto "Voll im Leben" startet eine bundesweite Aufklärungskampagne der Aktion Mensch, die Aufmerksamkeit für das Thema Leben mit Behinderung schaffen soll.

"Mit der Kampagne möchten wir ein Bewusstsein für die Situation von Menschen mit Behinderung schaffen. Ein gleichberechtigtes Miteinander ist noch längst nicht gegeben! Unabhängig davon, ob es um Bildung, Beruf oder Freizeit geht: Nach wie vor werden Menschen mit Behinderung oftmals ausgegrenzt - mit der provokanten Kampagne wollen wir ein Umdenken in unserer Gesellschaft anstoßen", so Iris Hobler, Leiterin Kommunikation und Aufklärung.

So ist etwa der Fußballer, der eine Bein-Prothese hat, beim gemeinsamen Spiel mit nichtbehinderten Männern zu sehen. Darüber steht: "Voll behindert, nicht alle mitspielen zu lassen".

Über einem Bild von Carina Kühne, einer jungen Frau mit Down-Syndrom, die in einem Café als Bedienung arbeitet, prangt der Slogan "Voll gestört, den Job nicht frei wählen zu können".

Das Besondere an den Motiven: Die Protagonisten werden in ihren wirklichen Lebenssituationen gezeigt. Carina Kühne wirbt nicht nur auf dem Plakat für eine gleichberechtigte Gesellschaft, sie startet im Rahmen der Kampagne auch ihren eigenen Blog. Auf www.carinasblog.de berichtet sie über ihr Leben mit dem Down-Syndrom. Carina Kühne schreibt über positive Erlebnisse und über bestehende Hindernisse, die ihr in ihrem Alltag als Mensch mit Behinderung wiederfahren. Darüber hinaus wird die Kampagne von einer Microsite begleitet. Unter www.aktionmensch.de/vollimleben stellt sie nicht nur News und Informationen zur Verfügung - die Aktion Mensch ruft zusätzlich die Besucher dazu auf, eigene Vorschläge für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung auf der Kampagnensite zu veröffentlichen.

Die Kampagne "Voll im Leben" soll einen Beitrag dazu leisten, die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention voranzutreiben. Das Übereinkommen wurde bereits im Dezember 2006 von den Vereinten Nationen verabschiedet und im März 2009 auch von Deutschland unterzeichnet. Sie fordert ein selbstbestimmtes Leben für alle Menschen: Ein Recht auf inklusive Bildung und einen gleichberechtigten Zugang zum sogenannten ersten Arbeitsmarkt.