Online Marketing Rockstars: "Wir müssen mit dem Event nicht zwingend Geld verdienen"

Interview

Internetprofis, Rockstars und Häppchen - konzentriert an einem Tag! Das alles konnte man in geballter Form bei den Online Marketing Rockstars in Hamburg erleben. medienmilch.de sprach mit dem Veranstalter Philipp Westermeyer über den markanten Szene-Event:

15 Vorträge, 21 Speaker und rund 2.000 Besucher aus dem In- und Ausland zum Thema Online Marketing an nur einem Tag. Das ist - sehr kurz gefasst - das numerische Ergebnis der letzten Online Marketing Rockstars (OMR) 2014. Was haben wir an wichtiger und unterhaltsamer Statistik vergessen?

Westermeyer: Ich glaube, die wesentlichen Punkte sind abgedeckt. Auf die Flugkilometer der Referenten sind wir beispielsweise nicht stolz und werden da künftig für einen Emissions-Ausgleich sorgen.

Wie sieht der typische Durchschnittsbesucher der OMR aus?

Westermeyer: Das ist schwer. Aber er hat auf alle Fälle ein großes Interesse an Marketing und häufig sicher auch eine ganz konkrete Marketing-Verantwortung bei Firmen oder Projekten.

Die OMR ist in ihrer Mischung aus Fachvorträgen, Musik und Party unverwechselbar in der Branche. Wie kam es zu diesem Konzept? War es schwer, dieses am Anfang intern und extern zu "verkaufen"?

Westermeyer: Letztlich ist es eine Konferenz oder ein Festival, auf die wir als Team selber gerne gehen würden, wenn jemand anders sie macht. Aus diesen Anfängen hat sich der Rest dann entwickelt. Wir müssen mit dem Event nicht zwingend Geld verdienen, wie viele andere. Diesen Spielraum nutzen wir sehr gerne. Geld verdienen ist natürlich nichts schlimmes, aber wenn man es übrig hat für ungewöhnliche Sachen ist es hilfreich.

Wann und wie fing die OMR an und wo wollen sie in den nächsten Jahren hin?

Westermeyer: Die Premiere war 2009 in der Bucerius Law School mit 250 Leuten. Wir fragen uns selber gerade, wie es am besten weitergeht. Von "wir lassen es sein, denn mehr kann man nicht machen“ bis hin zu einem Ausbau in Richtung zweitägige Veranstaltung in einer größeren Location ist alles dabei.

Sponsoring- und Medienpartner sind optisch für die Veranstaltung hervorragend besetzt. Was sind die Hauptgründe für diesen Erfolg?

Westermeyer: Ich glaube, dass unser Angebot vielen gefällt und die Leute erkennen die Mühe, die dahinter steckt. Das gilt dann für Gäste genauso wie für Sponsoren oder andere Partner.

Im Gegensatz zu manch anderen Branchenveranstaltungen gelingt es der OMR scheinbar mühelos, interessante Referenten "über den großen Teich" nach Hamburg zu locken bzw. bekannte Musiker auf die Bühne zu bringen. Ist es etwa das große Geld, das sie kommen läßt?

Westermeyer: Die Top-Leute muss man sicherlich bezahlen, gar keine Frage. Andererseits ist es mittlerweile so, dass 2.000 Zuhörer auch eine große Anziehungskraft entfalten.´

Die OMR entwickelt sich leise aber sicher auch zu einem immer wichtigeren branchenspezifischen Standort-Event für die Hansestadt Hamburg. Welche Rolle spielt die Stadt in der Finanzierung und Unterstützung

Westermeyer: Wir haben keine öffentlichen Gelder oder eine andere vergleichbare wirtschaftliche Unterstützung. Wir haben aber auch bislang noch nie konkret gefragt. Ich finde, solange es ohne geht, machen wir es ohne. Wir wissen, an wen wir uns im Zweifel wenden könnten. Dass die Kollegen uns auf dem Radar haben, gibt uns schon mal ein ganz gutes Gefühl.

Der Event fand diesmal im Stage Theater im Hamburger Hafen statt. Brauchen Sie das nächste Mal eine größere Location?

Westermeyer: Mehr als 2.000 Leute passen in das "König der Löwen"-Theater nicht rein. Insofern hängt die Antwort in der Tat ein wenig davon ab, was wir zukünftig machen wollen. Da sind wir noch nicht sicher. Optionen gibt es nicht viele in Hamburg, das stimmt.

Was wollen Sie nächstes Jahr anders machen?

Westermeyer: Ich weiß nicht, ob wir zwingend besser werden können. Klar man beim Catering und der Organisation immer etwas verbessern. Aber bei den Speakern und den Show-Acts ist es sicher schwer genug, wieder ein Line-up zu basteln, wie wir es dieses Jahr hatten.

Das Interview führte Oliver Hein-Behrens.