Filmkritik - The Philosophers: Was wäre, wenn ..?

Kommentar

Philosophieklasse, letzter Unterrichtstag. Eigentlich sollte man sich nett verabschieden, aber plötzlich geht es in einem letzten Rollenspiel um Leben und Tod. Die Rede ist vom Film "The Philosophers - Wer überlebt?"

Am Horizont steigen die Wolken von Atombombenexplosionen empor, die nukleare Apokalypse ist da. Zumindest in diesem Gedankenspiel und sehr schön im Fantasiegebilde des Filmes. 20 junge Erwachsene, Schüler der Abschlussklasse Philosophie an einer internationalen Schule in Jakarta, stehen vor dem Eingang eines Bunkers. Ein Jahr lang können sie dort überleben, um später die Menschheit neu aufzubauen. Doch der Bunker bietet nur Raum für 10 Bewohner.

Wer soll also leben, wer wird sterben? Ihr Lehrer hat ihnen Berufe und Eigenschaften willkürlich zugeteilt. Sie bilden die Basis für rationale Entscheidungen. Das Ganze ist nämlich ein Gedankenexperiment, mit dem Mr. Zimit ein letztes Mal das Urteilsvermögen seiner Schüler herausfordert. Doch schnell bröckelt das rationale Gebäude und das Experiment bekommt eine gefährliche Eigendynamik …

Gleich ein ganzes Heer talentierter Jung-Stars hat Regisseur und Autor John Huddles für sein filmisches Experiment aufgeboten. Dafür ergänzt der Regisseur die Leistungen seiner jungen Schauspieler mit sehenswerten visuellen Kompositionen, die dem Film einen Hauch von Science-Fiction verleihen. Gemeinsam mit Kameramann John Radel und Produktionsdesigner David Ingram verlässt Huddles dafür die Schule und findet geradezu hypnotisch schöne, apokalyptische Bilder in der exotischen Landschaft Indonesiens, wo die Dreharbeiten stattfanden. Imagination und nüchterne Realität fließen so geschickt ineinander, dass man dem Sog der Bilder nicht widerstehen kann.

Für Freunde ungewöhnlicher Unterhaltung ist "The Philosophers - Wer überlebt?", der auf dem Fantasy Filmfest 2013 seine Deutschlandpremiere feierte, eine Empfehlung, auch wenn das Ende leider etwas banal ist.

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