Schutz für Journalistinnen vor Hasskommentaren

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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert die Medienarbeitgeber auf, den Schutz insbesondere der Journalistinnen vor sexistischen Hasskommentaren zu verbessern.

Anlass ist das Gutachtender Sachverständigenkommission zum zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, das am heutigen Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Darin wird den Medienarbeitgebern empfohlen, „die Instrumente des Arbeitsschutzes und des Antidiskriminierungsrechts zu nutzen, um Schaden zu verhindern und notwendige Standards zu schaffen, die Arbeitsplätze sicher gestalten“.

„Spätestens die Flut sexistischer Hasskommentare gegen prominenteFernsehjournalistinnen vor einigen Monaten hat gezeigt, dass hier Handlungsbedarf besteht“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Dass es solche Kommentare gibt, ist schlimm. Noch schlimmer ist es,wenn die betroffenen Kolleginnen damit allein gelassen werden.“

Zuspruch und Hilfe aus dem Kollegenkreis seien in solchen Situationen wichtig, aber nicht ausreichend. Die Richtschnur für die Medienarbeitgeber finde sich in dem Sachverständigengutachten: „Es bedarf insbesondere einer unmissverständlichen Haltung der Leitung, klarer Regeln für die Beschäftigten, eindeutiger Zuständigkeiten und transparenter Verfahrensregeln“, heißt es dort. Überall: „Ich erwarte von Verlegern und Intendanten, dass sie ihrer Fürsorgepflicht für die Kolleginnen nachkommen.“ Das Thema erlaube keinen Aufschub.