DJV: "Frauen sind nicht die schlechteren Journalisten"

Aufreger des Tages

Der Deutsche Journalisten-Verband unterstützt die aktuelle Initiative von Journalistinnen nach Einführung einer Frauenquote in den Chefetagen von Verlagen und Sendern.

Es sei begrüßenswert, dass etliche Journalistinnen, darunter Sandra Maischberger, Miriam Meckel und Silke Burmester, auf die andauernde Ungleichbehandlung in journalistischen Führungspositionen aufmerksam machten, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Frauen sind nicht die schlechteren Journalisten. Auch an weiblichem Nachwuchs besteht im Journalismus kein Mangel. Deshalb gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, weshalb in den redaktionellen Chefsesseln immer noch überwiegend Männer sitzen." Der DJV-Vorsitzende unterstrich die Vorbildfunktion, die der Journalismus als vierte Gewalt habe: "Wer Gleichberechtigung in den Führungszirkeln von Wirtschaft und Politik fordert, kann die Medien davon nicht ausklammern."

Als großes Manko bezeichnete es Mechthild Mäsker, Vorsitzende des DJV-Fachausschusses Chancengleichheit, dass es keine verlässlichen Zahlen über die Geschlechterverteilung im Journalismus gebe. Bekannt sei jedoch, dass mehr als 50 Prozent der journalistischen Berufseinsteiger weiblich seien, während nur wenige Chefposten in Verlagen und Sendern von Journalistinnen wahrgenommen würden: "Wenn Appelle an Verleger nichts nützen, bleibt auf Dauer nur die Quote."