ROG: Morde an Bloggern in Bangladesch dürfen nicht straffrei bleiben

Bad News

Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die Behörden in Bangladesch dazu auf, den Mord an dem Blogger Washiqur Rahman mit Nachdruck zu verfolgen und aufzuklären.

Am gestrigen Montag haben Unbekannte den 27-Jährigen mit langen Messern wegen seiner Texte angegriffen und erschlagen. Vor vier Wochen erst war ein anderer Blogger mit Macheten ermordet: "Die Regierung in Dhaka muss jetzt verhindern, dass sich ein Klima der Angst und Selbstzensur breit macht", sagt ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske in Berlin. "Angesichts der Zunahme von Gewalt muss die Regierung Blogger und kritische Journalisten besser schützen." Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei den Festgenommenen um Madrasa-Schüler, die islamkritische Schriften des Bloggers als Motiv für ihre Tat nannten.

Erst am 26. Februar töteten mehrere Angreifer den in Bangladesch bekannten Blogger und Buchautor Avijit Roy mit Macheten. Der in den USA lebende Roy war Gründer des Blogs Mukto-Mona, der sich kritisch mit dem Islam auseinandersetzt. Auch seine Ehefrau wurde bei dem Angriff schwer verletzt, der sich nach dem Besuch einer Buchmesse ereignete. Kurz nach dem Mord bekannte sich die bis dahin unbekannte Gruppe Ansar Bangla 7 zu der Tat. Auf ihrem Twitter-Account begründete sie den Mord mit Roys angeblichen "Verbrechen gegen den Islam". Roy war wiederholt von islamistischen Fundamentalisten bedroht worden.

Auf der internationalen Rangliste der Pressefreiheit 2015 belegt Bangladesch Platz 146 von 180 Ländern.