"taz"-Spionageangriff: Schwarzer Tag für die Pressefreiheit

Nicht schön

Der Spionageangriff auf die "taz" ist das Gesprächsthema in den Redaktionen. Für den Kölner Journalistik-Professor Frank Überall ist es ein "schwarzer Tag für Journalismus und Pressefreiheit".

Professor Überall sagte zum Branchendienst Newsroom.de: "Der ideelle Schaden, der durch solche Praktiken entsteht, ist enorm und grundlegend. Das Redaktionsgeheimnis wurde verletzt, das Vertrauen in die Freiheit der Presse wird untergraben, in der Folge werden potenzielle Informanten abgeschreckt. Ein wahrlich schwarzer Tag für den Journalismus und für die Pressefreiheit", so Frank Überall.

Hendrik Zörner, Pressesprecher vom Deutschen Journalisten-Verband, forderte von der "taz" eine "lückenlose Aufklärung" des Falls: "Das ist ein ungeheurer Fall von Vertrauensmissbrauch des Journalisten gegenüber seinen Kolleginnen und Kollegen. Und natürlich auch gegenüber den Informanten der taz. Im Interesse der Informanten muss die taz schnell herausfinden, ob deren Kontaktdaten und die Inhalte der Kommunikation zwischen der Redaktion und ihren Quellen von dem Datendiebstahl betroffen sind."

Der Branchendienst Newsroom.de hatte am Freitag von dem Spionageangriff auf die Berliner "taz" berichtet. Hinter der Tat soll angeblich ein langjähriger Redakteur stecken, der dafür einen so genannten Keylogger eingesetzt haben soll.