Diesen beiden Szenen fühlen sich jeweils rund 3 von 10 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zugehörig. Erst auf Platz 3 folgt Fußball (23 Prozent), dahinter Indies/Alternative (20 Prozent) und Metal/Rock (16 Prozent).
Andere Szenen, die auf Grund ihres expressiven Auftretens oft als idealtypische Jugendszenen gelten - etwa Gothic, Punk oder Skater - sind in der Praxis eher ein Minderheitenprogramm. Ihnen fühlensich jeweils nur 2 bis 3 Prozent der Befragten zugehörig.
Rund drei Viertel der 15- bis 29-jährigen Deutschen fühlen sich mindestens einer Jugendszene zugehörig. Mindestens einer deshalb, weil die Zugehörigkeit zu einer Szene solche zu anderen Szenen nicht ausschließt. Damit verhält es sich also anders als mit den exklusiven Mitgliedschaften wie wir sie von traditionellen Institutionen wie Religionsgemeinschaften oder politischen Parteien kennen. Tatsächlich fühlen sich die Befragten im Mittel 2,6 verschiedenen Szenen zugehörig.
Genau wie alle Szenen einen jeweils spezifischen Musikgeschmack, eigene Modevorlieben und eine jeweils distinkte Kommunikationskultur aufweisen, differenzieren auch die Eventpräferenzen je nach Szene. Auf die gesamte Untersuchungsgruppe hochgerechnet sind dabei kleine Clubkonzerte die beliebtesten jugendkulturellen Veranstaltungen. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, diese zumindest gelegentlich zu besuchen. Überdurchschnittlich großer Beliebtheit erfreut sich dieser Eventtypus in den Musikszenen Metal und Independent, während er in den (dem kulturellen Mainstream näherstehenden) Szenen Computer und Fußball unterdurchschnittlich häufig besucht wird. Weitere relevante Eventtypen sind große Konzerte (in Stadien oder Hallen) sowie traditionelle Sportveranstaltungen wie Spiele der Fußball-Bundesliga, die 4 von 10 Jugendliche und junge Erwachsene zumindest gelegentlich besuchen.
Welche Kanäle bevorzugen junge Menschen, um sich über Events zu informieren? Zwei Drittel nutzen dafür Internetcommunitys, die in der Altersgruppe der 15- bis 19-jährigen mit 77 Prozent Nutzeranteil noch deutlich populärer sind als bei den 25- bis 29-jährigen mit 57 Prozent. Daneben bleiben aber auch traditionelle Werbemedien wie Plakate (50 Prozent), Radio und Flyer (jeweils 40 Prozent) und das Fernsehen (37 Prozent) von Bedeutung. Besonders unpopulär sind alle Formen der Direktwerbung (wie SMS oder Mailings), mit denen lediglich weniger als 10 Prozent etwas anfangen können.
TIMESCOUT ist eine Mehrthemenbefragung, bei der Trendsetter und Early Adopter, d.h. Meinungsführer in jugendlichen Stilfragen, im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen. Die Befragungsgruppe umfasst 15- bis 29-jährige Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland. Insgesamt wurden 1.000 Personen befragt. Das Sample ist dabei repräsentativ für das Segment der jungen Meinungsführer.