30 Prozent der Online-Zeitungen bieten Paid Content an

Meldung des Tages

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) listet mittlerweile hundert Online-Bezahlangebote bei 351 Tageszeitungen im Internet.

„Paid Content hat in den vergangenen zwei Jahren eine enorme Dynamik entfaltet: Ende 2012 besaßen erst 40 Zeitungstitel ein Online-Bezahlmodell, Ende 2014 sind es mehr als doppelt so viele“, sagte dazu Hans-Joachim Fuhrmann, Leiter Kommunikation + Multimedia beim BDZV. Darunter seien fast ausschließlich Regionalverlage. Weitere Titel hätten Bezahlmodelle für 2015 angekündigt.

„Die großen Reichweiten der Tageszeitungen sind ideale Voraussetzungen für die Paid Content-Modelle der Verlage“, führte Fuhrmann weiter aus. Jeden Monat erreichten sie mit ihren Online-Inhalten 31 Millionen Leser (Unique User), jede Woche 17,5 Millionen. Dies entspreche 44 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren. Besonders gut würden Jugendliche und junge Leute erreicht: Von den 14- bis 29-Jährigen besuchten 68 Prozent (zehn Millionen) regelmäßig die Webangebote der Zeitungen.

Im Internet etablierte sich - so die Pressemeldung des BDZV weiter - angeblich "zunehmend eine Bezahlkultur". Nutzer würden nicht nur bezahlpflichtige Angebote für Spiele, Musik oder Videos akzeptieren, sondern zunehmend  auch für Zeitungsinhalte.

An Bedeutung gewinnt insbesondere das E-Paper. Die verkaufte E-Paper-Auflage stieg gegenüber dem vergangenen Jahr um rund 40 Prozent auf knapp 620.000 Exemplare. Diese setzt sich zusammen aus 298.342 Abonnements sowie 1.490 Einzelverkäufen und 319.107 Sonstigen Verkäufen. Daneben betreiben die Verlage intensiv die Entwicklung neuer Apps für Smartphones und Tablets. Mittlerweile werden 530 Apps (Juli 2013: 450) angeboten; die meisten davon kostenpflichtig.

Die Branche sei sich einig, dass der Erfolg mit digitalen Angeboten nur dann zu einem wirtschaftlichen Erfolg wird, wenn Leser für Zeitungsangebote auf den unterschiedlichen digitalen Plattformen auch bezahlen, erläuterte Fuhrmann weiter. „Entscheidend wird sein, ob aus Gelegenheitsnutzern loyale Stammnutzer werden, die bereit sind, für qualitativ hochwertigen Inhalt Geld auszugeben.“  

Nach aktuellen Berechnungen des BDZV setzen 61 Prozent der Zeitungen mit Paid Content-Angebot auf das so genannte Freemium-Modell. Hierbei entscheidet die Redaktion, welche Beiträge kostenpflichtig sind. 24 Prozent der Angebote nutzen das „Metered Model“, bei dem im Schnitt 16 Klicks pro Monat frei sind. Bei vier Prozent der Verlage sind sämtliche Artikel nur gegen Entgelt lesbar, eine Zeitung setzt auf freiwillige Bezahlung. Die meisten Verlage bieten mindestens zwei Abrechnungsmodelle an, um unterschiedlichen Nutzungsgewohnheiten Rechnung zu tragen. Das Abonnement ist auch im Internet die mit Abstand am meisten eingesetzte Bezahlmethode. Weit verbreitet ist auch der Tagespass, den 60 Prozent der deutschen Zeitungen mit Paid Content anbieten. Eine Online-Liste mit allen Paid Content-Angeboten kann online hier abgerufen werden.