Revilo2 spielt Call of Duty: Augenschmerz, gute Bots und ein Kino (exklusiv)

Glosse

Zuerst einmal vorab: Habe entschieden, dass diese Rubrik ab sofort „Revilo2 spielt“ heißt. Damit man alles schneller wiederfinden kann. Und überhaupt, Markenzeichen und so. Jetzt zum eigentlichen Thema.

 

Da ist es nun: Call of Duty Black Ops, neben Medal of Honor einer der aktuellen Star-Shooter mit Potenzial für den Gabentisch des erwachsenen Mannes. Optisch und effektspezifisch ist das Spiel sehr sehenswert, State-of-the-Art, leider eben auch mit entsprechenden Anforderungen an Hard- und Software. Anders gesagt: Call of Duty Black Ops ist das erste Spiel, das ich nicht mehr mit der 1920x1080-Pixel-Auflösung spielen kann! Eine hohe Auflösung ist aber, zumindest im Multiplayerpart, überlebenswichtig in den häufig sehr großen Landschaften. Wer zuerst sieht, stirbt zuletzt!

Die Single-Player-Handlung besticht durch sehr gut gescriptete Action-Szenen und würde insgesamt ein großes Lob bekommen, wenn da nicht diese ständig extrem blitzenden und zuckenden Intros und Outros wären, die schnell nerven und die wohl für mein Alter zu viel. Vielleicht wurde das Game im Vorfeld aber auch nur von 18-jährigen getestet, die ausschließlich MTV sehen und in der Disko nur tanzen, wenn das Stroboskoplicht an ist.

Die Rahmenhandlung: Ich bin ein Gefangener und werde mit Strom und Drogen ("Blitz, Krach, Zuck") und vor meinem geistigen Auge ablaufenden Kriegsszenen (die zu den einzelnen Levels führen) "gefoltert", um irgendwelche geheimen Zahlenfolgen zu erklären. Schnell schmerzen die Augen ganz real bei dem Lichtgewitter durch die optisch aufdringlichen Intros und Outros, so dass die vituelle Folter zur realen Tortur wird. Weniger wäre hier mehr gewesen oder wenigstens die Option zum totalen Überspringen.

Sehr gut ist uneingeschränkt wieder der Multiplayerpart: Wer den Vorgänger Call of Duty: Modern Warfare schon gespielt hat, könnte zwar anfangs fälschlich denken, es handele sich bei Black Ops nur um ein weiteres kostenpflichtiges Map-Pack, aber dies trügt. Neben den guten Basisfunktionalitäten, die übernommen wurden, gibt es eine Menge Neues. So ist es möglich, die Multiplayer-Maps im „Kampftraining“ mit vom Computer generierten Gegnern, sogenannten Bots, zu trainieren, ohne sich dabei zu blamieren und trotzdem Belohnungen dafür zu erhalten. Diese Belohnungen sind wieder das Salz in der Suppe, denn mit ihnen kann man via Klasseneditor seine ganz persönlichen Krieger basteln. Die Bots sind – das nur für Frischlinge – natürlich nicht so helle wie ein durchschnittlich intelligenter humaner Spieler, aber sie sind allemal clever genug, um einen Einsteiger sehr gut Paroli zu bieten. Mehr ist für Training nicht nötig.

Wer nach der Online-Schlacht dann immer noch nicht befriedet ist, kann sein brutales Alter Ego noch mal bequem im „Kino“ studieren – für alle vergangenen Schlachten in voller Länge aus allen Spielerperspektiven.

Und nun: Spielt schön!
Revilo2