Buchtipp: Zombie-Filmkultur und Tradition

Kommentar

Ein Fachbuch über Zombies? Zur Geschichte und Theorie des Zombiefilms? Was kann das denn schon sein? Viel an Unterhaltung und Information! Zumindest wenn man das Buch "Untot - Zombie Film Theorie" von Michael Fürst, Florian Krautkrämer und Sejoscha Wiemer (Herausgeber) in die Hände bekommt:

Wussten Sie zum Beispiel, dass man zwischen drei grundsätzlichen Zombie-Arten unterscheidet: dem Voodoo-Zombie, dem Hollywood-Zombie und dem Virus-Zombie? Oder das Zombies immer wieder als Allegorien kapitalistischer Repressionsdynamik, als Karikaturen entfesselter (Geld-)Gier oder - durch ältere Klassiker - als Kritik gegen den Krieg interpretiert werden? Nein? Wir auch nicht! Das und vieles, vieles mehr aus der Welt der untoten Filmleichen offenbart das für Cineasten mit Horrorneigung ausnahmslos empfehlenswerte Buch mit Texten "zur Theorie und Geschichte des Zombiefilms".

"Dieser Band versammelt Texte zur Theorie und Geschichte des Zombiefilms. Von WHITE ZOMBIE bis RESIDENT EVIL, von Jacques Tourneur über George Romero bis Bruce LaBruce, vom Kriegszombie über den Voodoo-Zombie und den Virenzombie bis zum Konsum- und Kinozombie. Es geht um freie und versklavte, philosophische und kannibalische, glückliche und traurige Zombies. Um ein Leben nach dem Tod, das so niemand haben will. Um Politik, Ästhetik und Gendertheorie" , so der treffende "Klappentext" des Buches, aber das Werk bietet wesentlich mehr: den umfassenden, humorvollen, kreativen und anregenden Blick in ein eigentliches "Pfui"-Filmgenre, der auch dem Laien sehr unterhaltsam zeigt, welche reiche Kultur und Tradition die lebendigen Leichen auf der Leinwand eigentlich schon haben. Eine echte Entdeckung! 

 

Michael Fürst (Hg.)Florian Krautkrämer (Hg.)Serjoscha Wiemer (Hg.)
Untot Zombie Film Theorie
302 Seiten, gebunden143 Abb., vierfarbig
erschienen im Dezember 2010
ISBN 978-3-933510-55-6
€ 28,00