Ist Hunziker die Lösung für "Wetten, dass ...?"

Kommentar

Vergesst die Euro-Krise! Vergesst Griechenland! Vergesst die Kritik an den Investment-Banken und den Hebel und Italien und Spanien und Fußball. Es geht um viel Wichtigeres!

Noch immer hat das ZDF keinen Nachfolger für Thommy gefunden! Das ist Bild am Sonntag schon die Titelstory wert: Schließlich drohen sechs Monate "Wetten, dass ...?" freie Zeit.

Und die Kandidaten, die in der Öffentlichkeit im Rennen waren? Kerkeling macht lieber in History und Frauenkleidern und alle anderen winken ebenfalls ab oder machen sich darüber lustig wie der massenkompatibel oberflächliche Frauenversteher-Comedian Mario Barth, der auf Nachfrage von Bild dazu sagt: „Ach, das ist ne Live-Show? Kann nicht sein. Ja, die sollen mich mal anfragen, haha, dann sehen wir weiter. Aber wie wäre es denn mit Lothar Matthäus? Der hat doch gerade wieder keinen Job.“ Alle mal lachen ...?

Mitnichten: Warum will keiner von den bisher gefragten Gottschalk-Nachfolgern scheinbar das ZDF-Unterhaltungsschlachtschiff übernehmen? Angst vor der Größe? Vor dem Scheitern und einem potenziellen Karriereknick? In der TV-Medien-Quotenkriegsführung würden mit dem Einmotten oder gar Verschrotten von "Wetten, dass ...?" die Samstagsunterhaltungsshow-Schlachtschiffe endgültig aussterben. Das fänden selbst Kritiker schade, denn sie hätten dann nichts mehr zu kritisieren. Und die modernen, wendigen Fomatschnellboote, die niemand richtig vermisst, wenn sie still und leise den schlechten Quoten geopfert werden, sind auch kein Ersatz. Ganz und gar nicht!

Das ZDF wäre also gut beraten, wenn sie nach der letzten Gottschalk-Sendung zumindest eine sofortige Zwischenlösung mit Michelle Hunziker anbietet, bis der bzw. die scheinbare Traumkandidatin gefunden ist (der/die das auch will). Hunziker hat ihre Sache von Sendung zu Sendung besser gemacht und ist von einer nervösen Gottschalk-Beilage zu einer seriösen und sympathischen Co-Moderatorin geworden. Und wer weiß, vielleicht klappt diese "Zwischenlösung" mit Hunziker ja so gut, dass sie dauerhaft wird. 

Oliver Hein-Behrens