Einer Umfrage von Goldmedia zufolge nutzen bereits ein Fünftel der Deutschen das Angebot der Streaming-Unternehmen und nach deren Prognose könnte der Umsatz bis 2019 auf 750 Millionen Euro ansteigen. Dass der Markt Potenzial hat, lässt sich auch an den Online-Gesprächen ablesen: Alleine in den letzten vier Wochen gab es über 14.300 Treffer zum Thema.
Gespräche der letzten vier Wochen im Zeitverlauf
Die Betrachtung der Gespräche im Zeitverlauf zeigt, dass diese am 16. September sprunghaft stark anstiegen. Grund dafür war der Deutschlandstart von Netflix. Das amerikanische Unternehmen ist nicht nur als Streaming-Anbieter bekannt, sondern auch für hochklassige Serieneigenproduktionen wie „House of Cards“ oder "Orange ist the new Black". Der Deutschlandstart wurde von Serienliebhabern heiß erwartet und das spiegelt sich auch in den Online-Gesprächen wieder: Über 4.500 Erwähnungen gab es an diesem Tag.
Topic Cloud der letzten vier Wochen
Auch in der Topic Cloud dominiert der „Netflix-Hype“. Neben vereinzelten anderen Anbietern wie Sky und Amazon und allgemeinen Themen, war der Start von Netflix Gesprächsthema Nummer eins. Wie stark das Unternehmen den Social Buzz beherrscht, zeigt auch der Anbietervergleich.
Buzzverteilung Video on Demand-Anbieter
Im Vergleich zu vier anderen bekannten Anbietern in Deutschland kann Netflix die Hälfte des Online-Buzzes für sich einnehmen. Am Tag des Deutschlandstarts waren es sogar zwei Drittel aller Gespräche. Auf Platz zwei mit einem Fünftel liegt Maxdome. Das Unternehmen der ProsiebenSat1-Media hat kürzlich sein Serienangebot erweitert, vermutlich eine Reaktion auf den Launch von Netflix. Auf Platz drei folgt Watchever mit 16 Prozent. Ein Zehntel aller Gespräche drehten sich um Amazon Instant Video. Seit Anfang des Jahres können über den Onlineversandhändler auch Filme und Serien angesehen werden.
Gesprächsthemen rund um Video on Demand
Eine nähere Analyse der Online-Gespräche zeigt, dass sich die Internetnutzer vor allem für die Preisgestaltung interessieren, die sich von Anbieter zu Anbieter unterscheidet. Neben Details zur Mitgliedschaft und dem Film- und Serienangebot tauschten sich in 14 Prozent aller Gespräche die Online-User über Erfahrungen aus. Vor allem zum Start von Netflix gab es viele Meldungen, die die bekanntesten Plattformen miteinander verglichen und gegenüberstellten.
Topseiten
Die Gespräche fanden zu 80 Prozent auf Twitter stand. Auf Platz zwei und drei liegen Facebook und Amazon. Auf letzterem drehten sich die Gespräche vor allem über den Erfahrungsaustausch von Amazon Instant Video. Am Tag des Netflixlaunches stammten sogar 90 Prozent des Buzz von Twitter. Ein gutes Argument dafür, sich die fünf Top Tweets der letzten vier Wochen anzusehen:
Top Tweets der letzten vier Wochen
Wenig überraschend auch hier die Dominanz von Netflix, zu dem sich zum Beispiel Harald Schmidt einen scherzhaften Kommentar nicht verkneifen konnte. Interessant ist auch der Tweet von Twitteruser @oler, der auf eine Seite hinweist, die eine Übersicht über das Streamingangebot der Video on Demand-Plattformen gibt. Gleichzeitig zeigt der Tweet auch ein Problem in der Branche auf: Durch Urheberrechte und exklusive Verträge gibt es keinen Anbieter, der alles abdeckt. So hat z.B. der eine Anbieter eine Serie im Katalog, die im Angebot eines anderen nicht enthalten ist und umgekehrt. Auch Netflix bildet da keine Ausnahme. Die neue Staffel der hauseigen produzierten Serie „House of Cards“ wird zum Beispiel als erstes auf Sky gezeigt werden, da diese die Erstausstrahlungsrechte besitzen, bevor sie irgendwann auch auf der deutschen Netflixseite verfügbar sind.
Es wird sich zeigen, ob und wie sich Netflix hier in Deutschland durchsetzen kann und welche Unternehmen den Kampf auf dem Video on Demand-Markt verlieren werden.
Brandwatch ist einer der führenden internationalen Anbieter für Social Media Monitoring und Social Analytics und analysiert für medienmilch.de monatlich den Social Buzz zu wichtigen Themen.