Shameless: Die Benchmark-Stadtprekariats-Serie

Kommentar

Bei aller Kritik über das USA: Aus diesem Land kommen immer wieder Serien, die man sich gerne einmal unter dem Kreativaspekt von hier wünschen würde (aber die nie kommen werden, weil "zu gewagt", "zu wenig Quotenpotenzial" etc.). So auch Shameless, die neue TV-Serie über eine "Unterschichten-Familie", die sympathischer ist als die meisten ARD/ZDF-Bürgerfamilys.

An der Seite des OSCAR-nominierten William H. Macy ("Fargo") spielen in der US-Dramedy "Shameless" Emmy Rossum ("The Day After Tomorrow") und die zweifach OSCAR-nominierte Joan Cusack ("Die Waffen der Frauen").

Emotionsgeladen und mit bissigem gesellschaftskritischen Humor zeigt die Serie den Gallagher-Clan rund um den alleinerziehenden alkohilabhängigen Vater Frank. kabel eins zeigt die komplette erste Staffel (zwölf Episoden) von "Shameless" set dem 23. Juli, um 22:30 Uhr in Doppelfolgen, als Free-TV-Premiere.

Dank der ältesten Schwester und toughem Mutterersatz Fiona (Emmy Rossum) kommen Franks Sprösslinge bestens zurecht. Sie nehmen ihren Alltag in einem Arbeiterviertel von Chicago mit Humor und entwickeln, ähnlich wie ihr Vater, ziemlich eigenwillige Überlebensstrategien: Superhirn Phillipp "Lip" (Jeremy Allen White) lässt sich Nachhilfeunterricht mit intimen "Dienstleistungen" bezahlen, Ian (Cameron Monaghan) geht mit seinem verheirateten Boss ins Bett und Fiona stürzt sich in eine hitzige Romanze mit dem vermeintlich soliden Steve (Justin Chatwick).

Für den US-Networksender Showtime war die Premiere von "Shameless" 2011 der beste Serienstart seit 2003.

Ach ja - und wegen Benchmark. Die US-Fernsehmacher sind leider auch die Chinesen der TV-Kultur: Grundlage der Dramedy ist nämlich die gleichnamige britische Serie, die dort 2013 nach neun Jahren mit der elften Staffel endete. Trotzdem: Sehenswert ist die US-Version von Shameless allemal.