Vom Time Magazine wird die Mitgründerin Arianna Huffington in der Liste der 100 einflussreichsten Personen geführt. Jetzt ist aber erst mal Schluß mit dieser Lobhudelei und dem nichtkomerziellen Ansatz: Für die verlockende Summe von 315 Mio US-Dollar hat AOL die Huffington Post gekauft, um mit deren Hilfe endlich aus der Krise zu kommen.
meedia.de titelt "Der HuffPo-Deal: Verzweiflung trifft Geldgier", aber mal ehrlich: Bei dem Angebot wäre wohl selbst ein Dirk Manthey schwach geworden. Spricht da etwa auch etwas Neid mancher Kollegen aus den Zeilen?
Durch einen unverwechselbaren Online-Journalismus hat es die Huffington Post in nur sechs Jahren geschafft, zu einer wertvollen, begehrten Marke zu werden. Alles andere als selbstverständlich, aber aus Sicht eines Online-Journalisten eine wunderschöne Erfolgsgeschichte, denn sie belegt, was viele schon lange wissen: Content ist eben doch auch aus kommerzieller Sichtweise King - zumindest für AOL.
Jetzt soll das ganze Huffington-Content-Netzwerk schnellstmöglich unter der Leitung von Arianna Huffington für Umsatz bei AOL sorgen. Der Internet-Pionier braucht dringend wieder positive Schlagzeilen. Und die könnte er tatsächlich als Belohnung für diese mutige Strategie bekommen. Dem Online-Journalismus wäre es zu wünschen.
Oliver Hein-Behrens