Buchkritik: Auch für jüngere Zielgruppen echt sehr lesefreundlich

Kommentar

Ja, da ist es, das neue Buch des Ex-Titanic-Chefredakteurs, DIE PARTEI-Gründers und heute-show Mitabeiters Martin Sonneborn. Aber der Reihe nach:

Erst mal den Verlagstext lesen und partiell abschreiben: SPAM ist das Satireportal von SPIEGEL ONLINE. Hunderttausende Leser verfolgen mit Begeisterung die größte deutschsprachige Satireseite im Internet, darunter überproportional viele Bundestagsabgeordnete und Verteidigungsminister. Kein Wunder: Die Fotowitze über den Berliner Politbetrieb, die täglich die Seite eröffnen, gehören zu den beliebtesten und am meisten verschickten Artikeln von SPIEGEL ONLINE. Dieses Buch versammelt die lustigsten Fotowitze der Berliner Republik aus den vergangenen fünf Jahren.

So, reicht, die Werbung für Onkel Spiegel. Und nun noch einige eigene Sätze dran kleben: Es ist auch für jüngere Zielgruppen echt sehr lesefreundlich wegen der vielen Bilder mit Sprechblasen. Und bei fast allen Bildchen wird auch gesagt, um wen es sich da handelt, so dass man echt was lernen kann von wegen Politikern und so.

Und jetzt noch was kritisches: Die Inhalte der Sprechblasen sind manchmal sehr hart an der Genitalgrenze und für Zartbesaitete damit ungeeignet. Auch plattes und politisch unkorrektes wird brutalstmöglich abgehandelt. Schlimm ist auch die mangelnde Aktualität mancher Bilder (Gutti, Münte etc.) wegen der temporären Verzögerung durch die Zeitverwertung.

Das medienmilch.de Fazit: Als neues Werk in der Toilettenbuchsammlung von WGs und Junggesellen-Lofts in der Hafencity Hamburg trotzdem uneingeschränkt empfehlenswert.

 

 

Martin Sonneborn
Ich will auch mal Kanzler werden...
999 Fotowitze aus der Berliner Republik
ISBN: 978-3-462-04257-3
Erscheinungsdatum: 18. April 2011
160 Seiten, Broschur
Durchgehend vierfarbig bebildert (!)
Flexcover