NABU setzt Zeichen: Deutschland versinkt unter Beton

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Aktivisten des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) entrollten heute auf einem Schoßplatz in Berlin einen 625 Quadratmeter großen Riesen-Banner. Diese durch Baulärm geprägte Aktion spielte sich in gerade mal 60 Sekunden ab und hatte zum Ziel Alarm für den gewaltigen Landschaftsverbrauch in Deutschland zu schlagen.

Unter der Schirmherrschaft von Annette Schavan entrollten Aktivisten des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) heute in einer PR-Aktion auf einem Schoßplatz in Berlin einen 625 Quadratmeter großen Riesen-Banner. Diese durch Baulärm geprägte Aktion spielte sich in gerade mal 60 Sekunden ab und hatte zum Ziel Alarm für den gewaltigen Landschaftsverbrauch in Deutschland zu schlagen.

Das Banner war Symbol für den "30 Hektar-Tag" und dessen Größe und zeitliche Auslegung stimmte genau mit der fortschreitenden Betonierung deutscher Landschaften überein. Demnach würde nämlich alle zehn Minuten Landschaft in der Größe eines Fußballfeldes zerstört werden. Bereits 2002 setzte sich die Bundesregierung das Ziel den täglichen Flächenverbauch bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar, also auf eine Größe von knapp 40 Fußballfeldern zu reduzieren. "Aber tatsächlich zerstören wir immer noch jeden Tag knapp 100 Hektar unserer Landschaft, also mehr als drei Mal so viel", betonte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. "Das muss sich ändern, denn Deutschland betoniert sich gnadenlos zu."

Schon jetzt: Ende im Gelände

Gezielt wählte der Naturschutzbund den 10. Mai als Einsatz-Datum, denn genau jetzt hat die Regierung die gesamte Jahresfläche des Nachhaltigkeitsziels aufgebraucht. Eigentliches Fazit: Ab sofort müssten die Schaufelbagger, Planierraupen und Betonmischer für den Rest des Jahres in Deutschland stillstehen. "Wenn im Bewusstsein der Menschen die Fläche den Wert eines kostbaren Rohstoffs erlangt hat, ist mit einem Umdenken zu rechnen", sagte Ministerin Schavan. "Die Forschungsförderung meines Hauses zum nachhaltigen Flächenmanagement hat gezeigt, wie wichtig hier bewusstseinsbildende Kommunikation ist. Dazu gehört auch der 30 Hektar-Tag".

Die Hoffnung stirbt zuletzt

In den folgenden Tagen soll dieser Banner durch die NABU-Partnerkommunen wandern und den einzelnen Bürgern vor Ort klar machen, dass sich Flächenmanagement lohnt. Auch im nächsten Jahr wird NABU diese Aktion wieder aufnehmen, jedoch in der Hoffnung, dass es ein kleinerer Banner und ein sehr viel späterer Zeitpunkt sein wird.