War sie vor einem Jahr noch ein umjubelter Star in der deutschen Popszene, hat sich das Bild der jungen Sängerin Lena Meyer-Landrut in den Augen vieler Deutscher inzwischen stark gewandelt. Eine aktuelle Studie zeigt: 75 Prozent der Befragten halten einen erneuten Sieg der 19-Jährigen bei dem aktuellen Eurovision Song Contest für unmöglich. 50 Prozent rechnen mit einem Knick in Lenas Karriere, durch die Übersättigung bei den Deutschen und knapp 65 Prozent glauben nicht an einen dauerhaften Erfolg von ihr. Durchgeführt wird die laufende Studie von der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK). Mehr als 2.000 Deutsche in jedem Alter wurden zur Teilnahme aufgefordert. Aktuell liegt die Rücklaufquote bei 25 Prozent.
2010 punktete die Schülerin mit ihrer Natürlichkeit und ihrer anfänglichen Außenseiterposition. Auf 28 Prozent der Befragten wirkt sie nun „gekünstelt“ und lediglich auf 18 Prozent beschreiben sie weiterhin als "natürlich". Ein Viertel stufte Lenas Musik als „leicht und flippig“ ein, wogegen über 37 Prozent ihre Werke als gewöhnlichen Mainstream-Pop abstempelten. Sollte die Karriere der Deutschen aber eines Tages zu Ende gehen, können sich Lena immerhin 40 Prozent als Moderatorin und 30 Prozent als Schauspielerin vorstellen.
Dennoch steht für 83 Prozent fest: Die Karriere des Mädchens aus Hannover steht und fällt mit dem Moderator Stefan Raab. "Der Markenaufbau der Künstlermarke Lena verlief rasant, scheint aber sehr früh zu erlahmen. Das Konzept schein nicht aufzugehen: Eine Künstlerin mit deutlich mehr Potenzial wird viel zu früh verheizt", kommentiert Prof. Dr. Lars Rademacher, der das Projekt "Boulevardtheorie" an der MHMK leitet, die Zwischenergebnisse der Studie.