Sechs Gewinner: Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis

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453 Journalisten hatten sich darum beworben. Sechs haben es geschafft: Sie erhalten von dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) den Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis und somit eine der renommiertestenen Auszeichnung, die die Zeitungsbranche zu vergeben hat.

Es ist entschieden: Dieses Jahr geht der mit jeweils 6.000 Euro dotierte Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis an insgesamt sechs Journalisten:

  • In der Kategorie "Kommentar/Glosse/Essay": Hier erhielt Mely Kiyak von der "Berliner Zeitung" für ihren Beitrag "Liebe Sakineh Ashtiani!" die Auszeichnung. In ihrem Werk setzte sich die Autorin auf besondere Art und Weise mit dem Thema der Steinigungen im Iran auseinander.
  • Die Sparte "Lokales" füllten gleich zwei Journalisten: Zum einen wurde der Artikel "Ein Schnitzel und viele Verlierer" und seine Autorin von der "Rhein Zeitung", Rena Lehmann, ausgezeichnet. Sie legte an einer einfachen Situation die Probleme der deutschen Gesellschaft mit dem Islam aus. Zum anderen erhielt Jan Rübel den Theodor-Wolff-Preis für seinen Beitrag "Die Tänzer von Zehlendorf" ("Berliner Morgenpost"), in dem er beispielhaft zeigt, dass auch alzheimerkranke Menschen ein erfülltes Leben führen können.
  • Kategorie "Allgemeines": Uwe Ebbinghaus von der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" punktete in diesem Bereich mit seinem Artikel über einen Mann, der sein gesamtes Dasein in Zügen verbringt: "Der Zugnomade". Auch Kirsten Küppers überzeugte die Fachjury mit ihrem Portrait "Das wieder gewonnene Gesicht". Ein stark entstelltes, türkisches Folteropfer gewinnt durch zahlreiche Gesichtsoperationen langsam sein Leben zurück.
  • Lebenswerk: Die Jury würdigte Klaus Harpprecht in dieser Sparte als streitbaren Journalisten und Publizisten, der gesellschaftliche und politische Themen offensiv und punktuell formuliert.

"Wir konnten eine herzerfrischende Qualitätsdebatte führen." Erfreulich seien die vielen Bewerbungen in der Kategorie "Lokales". Hier kamen neben den ausgezeichneten Texten auch Artikel aus "Der Tagesspiegel", "Hamburger Abendblatt", "Nordbayerischer Kurier", "Stuttgarter Zeitung", "Aachener Zeitung", "Nürnberger Nachrichten", "Weser-Kurier", "Münchner Merkur", "Kölner Stadt-Anzeiger", "Südwest-Presse" und Bonner "General-Anzeiger" auf die Shortlist.", so Ulrich Reitz, Sprecher der Jury und Chefredakteur der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Alle Auszeichnungen werden am 6. September bei einem Festakt in Bonn überreicht. An der Ausschreibung nahmen insgesamt 453 Journalisten teil.

Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis soll an den Chefredakteur des "Berliner Tageblatts", Theodor Wolff (1868 - 1943), erinnern und wird von dem BDZV jährlich an die besten Essays, Kommentare und Reportagen vergeben. Wolff musste 1933 vor den Nationalsozialisten ins französische Exil fliehen, wurde dort jedoch verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert. Wolff starb 1943 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin.