Computer- und Videogames: Arbeitslose daddeln doppelt so lange

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Mehr als ein Viertel der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren spielt Computer- und Videogames - Tendenz nach wie vor steigend. Allerdings finden sich darunter laut pressetext.de kaum Extremgamer.

Die meisten zocken nur gelegentlich, wohingegen Vielspieler in Deutschland eine klare Minderheit bilden, wie die Universität Hohenheim aufzeigt. Sowohl Schüler als auch Arbeitslose heben zwar den Schnitt. Mit täglich unter 50 Minuten Spieldauer bleibt dieser aber im Rahmen. Die Hälfte der User spielt sogar weniger als 30 Minuten am Tag. Der Fernseher kommt im Vergleich deutlich stärker zum Einsatz.

"Die Deutschen sind eher moderate Spieler", bestätigt Andreas Leisdon, Sprecher des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) , im Gespräch mit pressetext. Im europäischen Vergleich liegt die Bundesrepublik im Mittel, etwa gegenüber Großbritannien sogar deutlich hinten.

"Exzessive Spieler gibt es aber auch in Deutschland", sagt Leisdon. Sie stellen in der Regel Einzelfälle dar - "und in erster Linie auch Einzelschicksale", ergänzt der Experte. Übertriebenes Spielen geht oft mit persönlichen Problemen einher. Wirklich gefährdet sind bisherigen Erkenntnissen nach weniger als ein Prozent aller Spieler.

Volle vier Stunden verbrachten die Deutschen im Vorjahr hingegen vor dem TV-Gerät - pro Tag. Der Fernseher läuft in den durchschnittlichen Haushalten der Medienkonsumenten demnach sogar länger als die Spielkonsolen und Computer der Vielspieler. Nur rund fünf Prozent der Bundesbürger zocken mehr als drei Stunden täglich. Dass exzessive Gamer lediglich kleine Essens- und Schlafpausen einlegen, um praktisch rund um die Uhr spielen zu können, kommt nur vereinzelt vor.

Das Klischee der Sozialmuffel lasse sich den Angaben nach nicht bestätigen. Im Vergleich zu Nicht-Spielern bestehen in puncto Kontakte "keine offenkundigen Unterschiede".

Viele Daueruser befinden sich unter der Gruppe der Arbeitslosen, die mit fast zwei Stunden am Tag mehr als doppelt so lange zocken wie der Rest der Bevölkerung. Zudem spielen über 40 Prozent der erwerbslosen Gamer täglich. Zwischen Männern und Frauen schrumpfen die Nutzungsunterschiede ebenso wie zwischen Alt und Jung. Gerade bei Rentnern nimmt die Intensität zu. Zwar deutet sich der Trend erst an. Langfristig erwarten die Experten jedoch einen deutlichen Anstieg der Spieler im Alter von über 65 Jahren.