"Vollbusige ukrainische Krankenschwester" - kleine Wikileaks-Presseschau

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Der Spiegel gehört zu den weltweit wenigen auserwählten Medien, die die Wikileaks-Dokumente bereits mit einem angeblich unglaublich großen Team von 50 Redakteuren bearbeitet haben. Andere haben es da besser. Eine kleine Presseschau:

"Die USA wissen viel über die Geheimnisse deutscher Politik - sie bekommen von überall heikle Interna zugetragen. Die jetzt enthüllten Depeschen zeigen, wie kritisch die Elite der Bundesrepublik eingeschätzt wird. Außenminister Westerwelle gilt als inkompetent, die Kanzlerin als "Teflon-Merkel". (spiegel.de)

"Mehrfach hätten die Amerikaner moniert, dass der neue Innenminister Thomas de Maizière (CDU) in der Terrorbekämpfung angeblich weniger Expertise und weniger Enthusiasmus zeige als Schäuble. De Maizières ersten Auftritt habe US-Botschafter Murphy als "seltsam" bezeichnet." (taz.de)

"Um den Schaden der Veröffentlichung zu begrenzen, hatte US-Außenministerin Hillary Clinton ihren Amtskollegen Westerwelle am Freitagabend persönlich angerufen, sich vorab für den diplomatischen Flurschaden entschuldigt." (bild.de)

"In den Dokumenten wird Ägyptens Präsident Hosni Mubarak mit den Worten zitiert: "Wir haben alle Angst." Die Führer von Staaten wie Saudi-Arabien, Jordanien oder Bahrain forderten in informellen Gesprächen mit US-Diplomaten, die USA sollten das Atomprogramm notfalls mit Luftangriffen zerstören." (sueddeutsche.de)

"In Rom wird befürchtet, Dokumente könnten die Irritation Washingtons über Berlusconis Entgleisungen ("gebräunter Obama" ) und dessen freundschaftliche Beziehungen zu Muammar Ghaddafi und Wladimir Putin enthüllen." (derstandard.at)

"Insbesondere im Verhältnis mit dem strategisch so bedeutsamen Nato-Alliierten Türkei dürfte es zu Turbulenzen kommen. Kolportiert wurde eine Unterstützung der al-Qaida durch Ankara; im Gegenzug soll Washington den kurdischen PKK-Separatisten im Kampf gegen Ankara unter die Arme gegriffen haben." (diepresse.com)

"In den Akten finde sich aber auch viel Klatsch und Berichte vom Hörensagen. Über den libyschen Revolutionsführer Ghadhafi heisse es da, er reise praktisch nicht mehr ohne die Begleitung einer vollbusigen ukrainischen Krankenschwester." (nzz.ch)

"Für die US-Dplomatie ist die Veröffentlichung der rund 250.000 Dokumente, überwiegend aus den letzten drei Jahren, der Super-Gau schlechthin. Amerikas Berufsdiplomaten und das State Department in Washington sehen sich nun vor aller Welt bloßgestellt." (derwesten.de)