Studie untersucht Pressetexte auf mehr als 6.000 Webseiten

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Wer zu kurze Pressemitteilungen schreibt, erhält im Internet weniger Resonanz. Wer sie nicht über den richtigen Kanal-Mix sendet, der verschenkt Aufmerksamkeit. Damit die klassische Pressemeldung auch online bestmöglich wirkt, müssen Unternehmen einige Besonderheiten beachten.

Dies hat eine Arbeitsgruppe des Fachgebiets Public Relations und Technikkommunikation der Technischen Universität Ilmenau und der Agentur scrivo Public Relations in einer Studie herausgefunden.

Im Rahmen der Arbeit untersuchten die Wissenschaftler 32 Pressemeldungen und deren Resonanz auf insgesamt 6647 Webseiten - darunter knapp 500 relevante Treffer. "Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen ihre Pressearbeit noch verfeinern können", sagt Professor Wolfgang Schweiger.

So müssen bei der Verbreitung von Pressemitteilungen im Internet vor allem die Kanäle gekonnt gewählt werden. Wie die Untersuchung zeigte, kann die zeitgleiche Veröffentlichungen auf den Portalen Openpr.de, Presseportal.de, Firmenpresse.de sowie der eigenen Website zehn mal so viel Resonanz erzeugen wie wenn die Pressemitteilung lediglich auf einem der Kanäle eingestellt wird.

Gerade das kostenpflichtige Presseportal sowie die Plattform Firmenpresse.de erwiesen sich als verbreitungsstark. Wurden Pressemitteilungen auf deren Seiten eingestellt, so konnten bis zu viermal mehr Resonanzen gemessen werden als bei jenen, die auf sie verzichteten.

"Darüber erwies sich die Textlänge als ein entscheidendes Kriterium für die Verbreitung von Pressemitteilungen", sagt Kai Oppel von der Münchner Agentur scrivo Public Relations. Dreizehn der untersuchten 32 Meldungen enthielten weniger als 2000 Zeichen, was der Veröffentlichungsrate im Internet schadete. Sie erhielten im Schnitt nur gut die Hälfte der Resonanzen, die mittlere (2001-3500 Zeichen) und längere (über 3500 Zeichen) Texte erzielten.

"In Zeiten des Social Web muss die Resonanz von Öffentlichkeitsarbeit auch online gemessen werden", erklärt Schweiger die Grundidee der Studie. Während Resonanzanalysen bisher an publizistischen Medien durchgeführt wurden, bezogen er und sein Forschungsteam sich auf das Internet. Die detaillierten Ergebnisse werden derzeit in einem wissenschaftlichen Bericht zusammengefasst, der Beginn nächsten Jahres von Professor Wolfgang Schweiger und Kathrin Jungnickel herausgegeben werden soll. Gemäß den Ergebnissen entspricht die Zeichenanzahl des vorliegenden Textes übrigens dem ermittelten Optimum einer Pressemitteilung.