Hat Tarantino aus Waltz für immer einen Film-Bösewicht gemacht?

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Manche Schauspieler können gut damit leben, einige zerbrechen daran: die Rolle des ewigen Bösewichts, des Fieslings, des Schlechten.

Christoph Waltz (54), der für seine Nazi-Rolle in Tarantinos Film "Inglorious Basterds" einen Oscar bekommen hatte, scheint damit keine Probleme zu haben. Er geht sogar in die Offensive: "Oh, ich bin sehr böse", schauspielert er gegenüber dem Magazin "in". Konsequenz: Die Guten bekäme er nicht mehr zu spielen.

In gewisser Hinsicht habe sich sein Leben seit seinem Oscar-Triumph im vergangenen Jahr grundlegend verändert: "Aber was soll ich die nächsten zehn Jahre ständig sagen, dass ich den Oscar gewonnen habe. Ich weiß ja schon das Datum gar nicht mehr." Einen Ehrenplatz hat die Statue bei ihm nicht: "Ich stelle meinen Oscar nirgends hin. Er steht mal da, mal dort. Ich lasse ihn wandern. Sonst wird er zum Altar, und das fände ich übertrieben."

Oscar sei Dank, werde der Österreicher derzeit von Hollywood hofiert: "Ich kann jetzt im Moment jeden treffen. Wie lange das durchzuhalten ist, werden wir sehen." Zur Traumfabrik hat Waltz ein ambivalentes Verhältnis: "Hollywood gibt es so gar nicht. Es ist ein Begriff, den wir hier benutzen, um etwas Unheimliches zu beschreiben." Ebenso möchte er seinen Beruf entzaubert wissen: "Für einen 17-Jährigen, der von der Schauspielerei träumt, ist es sicher ein Traumberuf. Wenn man es aber erst mal eine Zeit lang gemacht hat, ist es unter Garantie kein Traumberuf mehr. Es ist Handwerk."