Fall Wulff: DJV weist Medienhetzjagd-Vorwurf zurück

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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat den verschiedentlich gegen Medien geäußerten Vorwurf der Hetzjagd auf den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff zurückgewiesen.

„Die Journalistinnen und Journalisten haben die Wächterfunktion der Medienernst genommen“, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. „Daran ändert auch der Freispruch Wulffs am heutigen Donnerstag nichts.“

Aus gelegentlichen Übertreibungen einzelner Medien dürfe nicht auf eine Hetzjagd aller damals recherchierenden Journalisten gegen das frühere Staatsoberhaupt geschlossen werden. Konken erinnerte daran, dass Wulff selbst Fehler eingeräumt habe, als er sich vor über zwei Jahren im Fernsehinterview mit ARD und ZDF zu seiner intransparenten Hausfinanzierung, zu Gratisurlauben bei Freunden aus der Wirtschaft und zu Upgrades geäußert habe.

„Ob ein Bundespräsident durch private Verflechtungen mit Persönlichkeiten aus der Wirtschaft möglicherweise angreifbar ist, musste ein wichtiges Thema der Medien sein.“ Dass der strafrechtliche Kenntnisstand nach dem Ende des Gerichtsverfahrens gegen Wulff ein anderer sei als zwei Jahre vorher, liege in der Natur der Sache.