Erstmals über 10.000 Webradio- und Online-Audioangebote in Deutschland

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Erstmals wurden für den Webradiomonitor in diesem Jahr über 10.000 Webradio- und Online-Audioangebote in Deutschland erfasst. Konkret wurden 10.139 Online-Audioangebote in Deutschland gezählt, davon 7.686 User Generated Radiostreams oder kuratierte Playlists und 2.453 Webradio-Angebote.

53 Prozent der untersuchten Webradio-Angebote bieten Formate für spezielle Zielgruppen und Musikrichtungen, 47 Prozent eher klassische Radioformate für breitere Zielgruppen. Dabei gehen die Interessen allerdings auch im Internet weit über die reine Musiknutzung (93 Prozent) hinaus. So werden von den befragten Online-Audiohörern bereits zu 41 Prozent auch Nachrichten im Web gehört, zu 32 Prozent Regionales und Lokales, zu 16 Prozent weitere Informationssendungen und zu 15 Prozent Unterhaltungs- und Comedy-Formate (siehe Grafik 2).

Der gesamte Audio- und Musikkonsum, einschließlich Radio- und Webradio-Nutzung, findet bei den befragten Online-Audiohörern (ab 14 Jahren) schon zu 48 Prozent online statt. Besonders stark werden Live-Radio- und Musikstreamings nachgefragt. Genutzt werden Webradio- und Online-Audioangebote in den unterschiedlichsten Alltagssituationen zu Hause ebenso wie unterwegs, beispielsweise im Auto (26 Prozent), in Bus und Bahn (18 Prozent), zu Fuß (15 Prozent) oder auf dem Fahrrad (8 Prozent) (siehe Grafik 3).

Die Anbieter verzeichneten im letzten Jahr mehrheitlich Anstiege sowohl bei den Streaming- als auch bei den On-Demand-Abrufen. Dabei erfolgt fast jeder dritte Abruf (32 Prozent) über mobile Geräte. Bis 2018 rechnen die Anbieter im Schnitt mit einem weiteren Anstieg der Streaming-Abrufe um rund 20 Prozent pro Jahr und insbesondere mit einem starken Anstieg der mobilen Abrufe. Sie sollen 2018 bereits 45 Prozent des Gesamtvolumens ausmachen.

Die größten Hindernisse für die weitere Marktentwicklung sind aus Sicht der befragten Online-Audioanbieter vor allem die hohen Gebühren für Rechte und Lizenzen (75 Prozent), die begrenzten Datenvolumina bei Mobilfunkverträgen (74 Prozent) und die mangelnde Verfügbarkeit von mobilem Internet (47 Prozent). Als weitere Herausforderung werden die Etablierung einer Reichweitenmessung (20 Prozent) und die mangelnde Auffindbarkeit über Suchmaschinen und Drittplattformen (18 Prozent) genannt. Dementsprechend werden die weiteren Entwicklungen rund um Netze, Endgeräte und Plattformen für besonders erfolgskritisch erachtet.

Als wichtigste Faktoren für eine positive Entwicklung werden Flatrates (79 Prozent), ein leistungsfähigerer Mobilfunk (74 Prozent), bessere WLAN-Verfügbarkeiten (73 Prozent), Audio-Streamings im Auto (71 Prozent), Audio-Home-Anlagen (57 Prozent), stationäre WLAN-Radios (54 Prozent), smarte TV-Geräte (43 Prozent) und stationäre Hybrid-Geräte (41 Prozent).