harmon.ie-Umfrage: Senkt Social Media die Produktivität in Unternehmen?

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Der E-Mail-Anbieter harmon.ie führte vom 11. bis zum 29. März 2011 eine Umfrage durch. Das Thema: Wieso Angestellte durchschnittlich immer mehr Zeit brauchen, um Arbeitsergebnisse innerhalb ihrer Unternehmen abzuliefern. Dabei standen die Sozialen Netzwerke unter Verdacht Ablenkungsfaktor Nummer eins zu verkörpern. Die Ergebnisse sprachen für sich.

Von dem E-Mail-Anbieter harmon.ie (ausgesprochen "Harmonie") wurde eine Befragung von 515 IT-Anwendern in den USA durchgeführt. Im Rahmen dieser sollte sich herausstellen, welche Folgen "elektronische Ablenkungen" am Arbeitsplatz nach sich ziehen. Die Umfrage wurde vom 11. bis 29. März 2011 von dem Online-Marktforschungsunternehmen uSamp durchgeführt. Dabei ergab sich, dass rund 57 Prozent aller Arbeitsunterbrechungen von Dingen wie E-Mails, sozialen Netzwerken, SMS oder Nutzungen von Windows-Tools ausgelöst werden. Etwa eine Stunde ginge demnach täglich pro Kopf an Produktivität verloren und führe so bei einem durchschnittlichen Stundenlohn von 30 Dollar pro Stunde zu einem Verlust von 10.375 Dollar pro US-Amerikaner jährlich.

Das Thema ist in der Arbeitswelt kein unbekanntes, wie die Umfrage ergab: 68 Prozent der befragten Arbeitnehmer gaben an, dass ihr Arbeitgeber Unternehmensrichtlinien oder technische Methoden eingeführt habe, um Ablenkungen am Arbeitsplatz zu verhindern. Mit 48 Prozent ist die Sperrung des Zugangs zu Social Media Plattformen, wie beispielsweise Facebook für die Arbeitnehmer, dabei die beliebteste Methode der Unternehmen. Lediglich weniger als 10 Prozent würden Facebook nur für einen Wochentag wie Freitag verbieten lassen. Aber wer kann es den Chefs schon verübeln. Denn spätestens nach dieser Umfrage weiß man: Die Ablenkung durch Personen am Arbeitsplatz beträgt nur 43 Prozent, die digitale Ablenkung hingegen 57 Prozent und ist somit mehr als zehn Prozent höher. Die Tatsache lässt sich nur schwer ignorieren.

Dennoch versuchen auch die meisten Arbeitenden (73 Prozent) sich selbst von Ablenkungsmöglichkeiten während ihrer Arbeit so gut wie möglich zu distanzieren. Die Meisten lesen beispielsweise ihre Mails schubweise, um konzentriert zu arbeiten (51 Prozent). Andere suchen sich wiederrum außerhalb des Arbeitsplatzes (28 Prozent) einen ruhigen Ort, um Faktoren wie irritierenden Telefonaten auszuweichen oder verabschieden sich für mehrere Stunden am Tag von jeglichen Kommunikationsmitteln, wie Telefon und Internet (25 Prozent).

Während jüngere Arbeitende dazu tendieren (45 Prozent), viele Programme gleichzeitig geöffnet zu haben und mehrere Anwendungen parallel zu gebrauchen, ziehen den Ergebnissen nach ältere Menschen (mit über 50 Jahren) ein persönliches Meeting der Online-Konferenz am Arbeitsplatz deutlich vor und greifen zu weniger Anwendungen. Jedoch gab die ältere Gruppe zu 53 Prozent an: Ja, ich habe in letzter Zeit Social Media Plattformen verwendet, E-Mails beantwortet oder gechattet.

Passend dazu ergab sich, dass die Tätigkeiten der Menschen zu einem Großteil, egal, ob Abends (82 Prozent) oder erst im Bett (50 Prozent) mit der Nutzung des Internets zu tun haben. 32 Prozent schauen dabei online ihre Filme. Auch bei diesen Ergebnissen spielte das Alter kaum eine Rolle, denn der ausgeprägte Konsum war in allen Altersgruppen zu beobachten. Das Internet gewinnt scheinbar, ob es den Unternehmen nun recht ist oder nicht, an Umgänglichkeit und Verbreitung dazu und sollte von Arbeitgebern besser nicht unterschätzt werden.