Medizintechnologie-Branche unterschätzt Social Media

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Social Media-Themen werden von den Unternehmen der Medizintechnologie laut einer Umfrage des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) unterschätzt: 70 Prozent der Unternehmen seien nicht aktiv bzw. zurückhaltend.

Über zwei Drittel der Unternehmen hätten noch keine festgelegte Social Media-Strategie. 37 Prozent der Unternehmen nutzen keinen einzigen Social Media-Kanal.

Das gehe aus einer Umfrage des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) hervor, die heute auf dem Kommunikationskongress Medizintechnologie in Leipzig vorgestellt wurde. An der Umfrage beteiligten sich 89 BVMed-Mitgliedsunternehmen. BVMed-Kommunikationsleiter Manfred Beeres plädierte zur Eröffnung des Kongresses dafür, mehr Ressourcen in Social Media zu investieren. Der Dialog mit den Kunden, den Anwendern und den Medien werde in Zukunft mehr und mehr über Online-Kanäle stattfinden.

Als Haupthinderungsgrund für das mangelnde Engagement geben die Unternehmen in der BVMed-Umfrage das Fehlen entsprechender Ressourcen sowie die branchenspezifischen rechtlichen Restriktionen beispielsweise durch das Heilmittelwerbegesetz (HWG) an. Bei den Social Media-Kanälen, die von den Unternehmen bereits genutzt werden, liegt Youtube (34 Prozent) vor Facebook (29 Prozent), XING (24 Prozent) und Twitter (21 Prozent). 32 Prozent der Unternehmen planen noch in diesem Jahr eine Unternehmensseite auf Facebook einzurichten. Facebook wird damit Youtube als meist genutzten Social Media-Kanal in der MedTech-Branche ablösen. Social Media wird dabei in den Unternehmen der Medizintechnologie vorrangig von der Unternehmenskommunikation für die Imagepflege genutzt. Eine geringere Rolle spielt das Web 2.0 bei Marketing, Personalrekrutierung und Kundenservice. 

Nach Ansicht des BVMed eröffnen Social Media-Kanäle den Unternehmen die Möglichkeit, mit ihren Zielgruppen in einen unmittelbaren Dialog zu treten. Sie können in vielen Unternehmensaufgaben unterstützen: von der Kommunikation mit Presse, Meinungsführern und Kunden, in Marketing und Vertrieb, in Recruiting und Employer Branding bis hin zur Erschließung neuer Zielgruppen und zur Einbeziehung von Nutzern bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. „Neben diesen vorrangigen Unternehmenszielen sollten die wichtigsten Funktionen von Social Media nicht vergessen werden – die Kommunikation und die Interaktion, kurz: der Dialog“, so BVMed-Kommunikationsleiter Manfred Beeres bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse.