ROG, dju und DJV fordern Freilassung von iranischer Sportfotografin

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Immer wieder werden Journalisten in Ländern, deren Regierungen wenig bis gar keine Pressefreiheit bei sich dulden, verhaftet und das auf dem Rechtsweg nur selten verständlich. Im Rahmen der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2011 kam es nun wieder zu einem solchen Vorfall.

Reporter ohne Grenzen (ROG), die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) appellieren an die iranischen Behörden, die Sportfotografin Maryam Majd sofort freizulassen.

Die junge Journalistin wurde am 16. Juni, am Vorabend ihrer Reise zur Frauenfußball-WM nach Deutschland, im Haus ihres Vaters in Teheran festgenommen. Über die Gründe der Verhaftung ließen die Behörden bisher nichts verlauten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Majd im Teheraner Gefängnis von Evin festgehalten.

"Sportberichterstattung ist kein Verbrechen. Maryam Majd wollte lediglich die Mannschafen der Frauenfußball-WM in Deutschland fotografieren. Die Behörden müssen die Journalistin umgehend freilassen", so ROG, dju und DJV.

Scheinbar wollte die 25-jährige Majd auf Einladung der ehemaligen deutschen Nationalspielerin Petra Landers nach Deutschland fliegen, um einen Bildband über die Weltmeisterschaft zu erstellen. Alle erforderlichen Dokumente für die Reise hatte die Reporterin vorgelegt. Auch von der FIFA war Majd für die Spiele der WM akkreditiert gewesen. Mit ihren Berichten über Frauensport und ihrem Engagement für Frauenrechte hat die Journalistin in ihrer Heimat bereits Bekanntheit erlangt.

Mit Maryam Majd sind in der Islamischen Republik derzeit mindestens 25 Journalisten inhaftiert. Damit ist der Iran nach der Volksrepublik China und Eritrea das größte Gefängnis für Medienmitarbeiter weltweit.