Agenturen suchen händeringend Digital-Experten

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Werbeagenturen suchen verzweifelt nach Fachleuten für Digital-Kommunikation. "Das ist ein handfester Notstand im Arbeitsmarkt der Werbebranche", sagte ein Sprecher des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft ZAW in Berlin.

Es erfordere erhebliche Anstrengungen der jeweiligen Agenturen, den Bedarf
zu decken. In den Branchen der deutschen Wirtschaft fehlten gegenwärtig 25.000 IT-Experten.

Zwar hätte sich die Gesamtnachfrage nach Werbefachleuten laut ZAW-Analyse
bei Agenturen, Medien und werbenden Unternehmen in der ersten Hälfte 2011 im Vergleich zum Vorjahr von +31 Prozent auf +7 Prozent abgeschwächt. Ursache dafür seien insbesondere die vorsichtigen Investitionen in Werbeetats. Der Rückgang sei aber auch von den Medien beeinflusst (-34 Prozent). Vor allem
Verlage schränkten ihre Stellenangebote für Werbeexperten ein.

Die Werbeagenturen hätten dagegen ihre Offerten um 18 Prozent mit den
Schwerpunkten Digital-Kommunikation, Kreativsektor und Marketing verstärkt.
Auch die werbenden Unternehmen intensivierten ihre Stellenausschreibungen um +9 Prozent.

Die gegenwärtige Lücke offener Stellen im Bereich der Digital-Kommunikation
sei nach Einschätzung des ZAW nur ein Vorbote des generellen Problems bei
der Rekrutierung von Personal. Dem gesamten deutschen Arbeitsmarkt gingen
mit steigendem Tempo die jüngeren Arbeitskräfte durch Schwund der
Einwohnerzahl aus.

Die Werbebranche mit ihren gegenwärtig rund 190 000 Spezialisten in
Agenturen, Medien und werbenden Firmen werde um den Nachwuchs kämpfen
müssen. Eine hochentwickelte Wettbewerbswirtschaft wie die deutsche sei auf ein leistungsfähiges System der Markt-Kommunikation angewiesen. "Personalpolitik gehört daher auf der Rangliste aller Sektoren der Werbebranche ganz nach oben", so der ZAW.