US-Zeitungen: Durchbruch bei Paid Content?

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Obwohl viele Zeitungen in den USA jüngst ihre Online-Angebote teils oder ganz auf das Bezahlsystem umgestellt haben, steigen laut pressetext.de die Besucherzahlen angeblich deutlich an. Das berichte die Newspaper Association of America (NAA), die 2.000 Zeitungen in den USA und Kanada vertritt.

"Auch in Deutschland ist die Gesamtreichweite der Zeitungen aus Online und Print so hoch wie nie zuvor, wenngleich es keine derartigen Anstiege gab", berichtet Medienberaterin Katja Riefler im pressetext-Interview.

Verglichen mit September 2010 stieg der durchschnittliche Internet-Traffic auf den Online-Auftritten der US-Zeitungen um 21 Prozent und die Gesamtzahl der Seitenbesuche um zehn Prozent. In endgültigen Zahlen bedeutet dies nun durchschnittlich 110,4 Mio. monatliche Unique Visitors im dritten Quartal. 

Die Zuwächse in den USA sieht die Münchner Medienexpertin Riefler in Zusammenhang mit den starken Auflagenrückgängen bei gedruckten Titeln, die für viele US-Lokalzeitungen das Ende bedeuteten. "Vielen Lesern blieb nichts anderes übrig, als sich im Internet zu informieren. Daneben spiele auch der Boom des mobilen Internets eine Rolle." In Deutschland gibt es bisher erst wenige Zeitungen, die Online den Schritt zum Bezahlmodell gewagt haben. Dem Traffic schade es meist nicht, so Riefler, zumal auch kostenpflichtige Seiten meist frei zugängliche Inhalte für Gelegenheitsnutzer bieten.

Riefler hat 2010 im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger die Möglichkeiten von Paid Content analysiert. "Richtig angewendet, kann ein Medienunternehmen zumindest langfristig seine Einnahmen durch die Bezahlschranke steigern. Dafür muss es zunächst genug Vertrauen in die Marke aufbauen und Inhalte bieten, die dieses auch rechtfertigen", so die Expertin.