Edition Le Monde diplomatique über Welternährung im 21. Jahrhundert

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„Der Hunger in der Welt ist eine gemachte Katastrophe – und eine vermeidbare“: So lautet die zentrale These der neuen Edition Le Monde diplomatique (EVT: 29. November). Unter dem Titel „Cola, Reis & Heuschrecken“ beschäftigt sich die zehnte Ausgabe der halbjährlich vom Berliner taz Verlag veröffentlichten Themenhefte mit einer Frage, von der viele einmal glaubten, sie werde im 21. Jahrhundert längst gelöst sein: mit der Ernährung der Welt.

Auf 112 Seiten untersuchen Katharina Döbler, Benedikt Härlin, Hilal Sezgin, Harald Schumann, Jean Ziegler und viele weitere Autoren, warum rund eine Milliarde Menschen immer noch hungern. „Investoren aller Art profitieren von der Spekulation mit Nahrungsmitteln“, so der Verlag.

„Agrarkonzerne zerstören die Lebensgrundlage von Kleinbauern. Auf Äckern, die einst der lokalen Bevölkerung Kartoffeln, Bohnen und Mais lieferten, wachsen heute Biospritpflanzen und Viehfutter für den weltweit steigenden Fleischkonsum.“

In 24 Beiträgen zeichnet das Heft ein detailliertes Bild der Ernährungsindustrie und schildert, wie wirtschaftliche Interessen und politische Fehlentscheidungen die Krise verschlimmern: ob in China, wo Lebensmittel teurer und schlechter werden, ob in Mexiko, wo die Landwirtschaft mit Dumpingimporten aus den USA zu kämpfen hat, ob in Argentinien, wo der Anbau gentechnisch veränderter Sojabohnen den Großeinsatz von Pestiziden nach sich gezogen hat. Edition Le Monde diplomatique zeigt aber auch Lösungen auf: Eine Einschränkung des Fleischkonsums setzt Landflächen frei, mit denen Hungernde ernährt werden können. Wer weniger Lebensmittel wegwirft, trägt zu einer gerechten Verteilung bei. Und Schulungen in biologischer Landwirtschaft erhöhen die Produktivität von Bauern, die sich weder Dünger noch Pestizide leisten können.  

Online ist Edition Le Monde diplomatique unter der Adresse www.monde-diplomatique.de/pm/.edition/edition erreichbar.